Österreich

Seniorin soll mit 83 Jahren aus ÖBB-Wohnung raus

Heute Redaktion
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Ein letztes Mal wurde einer jetzt 78-Jährigen aus Wr. Neustadt der Mietvertrag in einer Eisenbahner-Wohnung verlängert. Danach muss sie sich eine neue Bleibe suchen.

Verzweiflung bei der 78-jährigen Ingrid H. aus Wiener Neustadt: Seit vielen Jahren lebt sie in einer ÖBB-Wohnung in der Fischlkolonie, jetzt bekam sie einen unliebsamen Brief ihrer Vermieter: Die Bundesbahnen brauchen das Apartment künftig für ihre neuen Mitarbeiter, die in den kommenden Jahren aufgrund einer Pensionierungswelle aufgenommen werden sollen.

Um die Jobs möglichst schmackhaft zu machen, sollen ihnen günstige Dienstwohnungen angeboten werden.

"Mein Lebensabend ist zerstört"

"Mein Mietvertrag wird zum letzten Mal verlängert, in 5 Jahren, wenn ich dann 83 bin, verliere ich meine Wohnung. Mein Lebensabend ist zerstört", weiß die rüstige Seniorin nicht mehr weiter.

"Wie man das einem 83-jährigen Menschen antun kann, ist für mich unverständlich. Auch andere Mieter können bleiben. Ich hoffe, wir finden für Frau H. eine Möglichkeit, damit sie nicht aus der Wohnung geworfen wird. Sie hat immer pünktlich gezahlt und ist Opfer einer rein finanzstrategischen Entscheidung der ÖBB", ist Wohnbaustadtrat Michael Schnedlitz (FPÖ) sauer.

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Eine Ersatzwohnung für den Notfall kann der Bürgermeister-Stellvertreter der dann 83-Jährigen schon anbieten, aber: "Allein der Umzug wäre für eine 83-jährige, ordentliche Mieterin ein Wahnsinn."