Wildtiere

Sensation! Schlappnasen-Babys lassen Forscher jubeln

Die Saiga, auch Saiga-Antilopen genannt, stehen auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten. Doch heuer gibt es Grund zur Freude.

Heute Redaktion
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Baby-Boom bei den gefährdeten Saiga-Antilopen
Baby-Boom bei den gefährdeten Saiga-Antilopen
iStock

Wie "National Geographic" berichtet, haben Tierschützer in Kasachstan heuer besonders viele Jungtiere gezählt. Waren es im letzten Jahr auf dem Ustjurt-Plateau nur vier Saiga-Kälber, sprangen heuer an der gleichen Stelle über 500 Jungtiere durch's Gras.

Den tollen Anstieg schreiben die Forscher den Schutzprogrammen zu, die Wirkung gezeigt haben dürften. Seit 2007 werden die Saiga mit ihren typischen Schlappnasen in Kasachstan methodisch gezählt. 2018 gab es noch 58 Jungtiere in den Steppen, 2019 fiel die Zahl dann auf dramatische vier Saiga-Babys.

Man kann sich also vorstellen, wie sich die Forscher gefreut haben, im Mai diesen Jahres insgesamt 530 Jungtiere entdeckt zu haben. Saken Dildakhmet von der kasachischen Regierung freut sich ebenfalls:

"Das ist wirklich aufregend, für alle von uns."
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    Bei den seltenen Saiga-Antilopen gibt es heuer einen regelrechten Baby-Boom.
    Bei den seltenen Saiga-Antilopen gibt es heuer einen regelrechten Baby-Boom.
    picturedesk.com

    Die Tiere - die es noch in den 1980er-Jahren millionenfach gab - wurden seit dem Kollaps der Sowjetunion für ihre Hörner gejagt und fast ausgerottet. Dem nicht genug, kam auch noch eine tödliche Epidemie dazu. Im Jahr 2015 tötete ein Bakterium etwa 200.000 dieser ziegen-großen Steppenbewohner. Damit waren an die 70 Prozent der Population schlagartig verschwunden.

    Grenzzaun als Falle

    Doch auch heutzutage sind die Saiga nicht über den Berg. Zwar werden sie - aufgrund rigoroser Patrouillen - weniger gejagt, dafür macht ihnen die Verkleinerung ihres Lebensraumes zu schaffen. Menschliche Infrastruktur, wie etwa der Grenzzaun zwischen Kasachstan und Usbekistan, sind problematisch.

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    Er sollte eigentlich Schmuggler und Drogentransporte verhindern, funktioniert aber eher als eine böse Saiga-Falle. Der Stacheldraht hält die Tiere davon ab, im Winter ins mildere Usbekistan zu wandern, um dann im Frühjahr wieder zurückzukommen. Tierschützer haben schon viel Saiga-Blut an den scharfen Stacheln gefunden.

    "Die Saiga-Population steht noch immer auf der Kippe. Aber es geht in die richtige Richtung. Jedes Baby ist eine gute Nachricht"

    , sagt ein anderer Forscher, der nicht in die Zählung involviert war. 

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      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      ©Picturedesk