Österreich

Sensations-OP: Blinde kann jetzt wieder sehen

Heute Redaktion
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Bild: Christoph Mierau

Unglaublich: Der Frau wurde erstmals in Österreich ein bionisches Auge implantiert. Bereits einen Tag nach dem komplizierten Eingriff kann die Wienerin schon Lichtreize wahrnehmen.

"Die Operation dauerte etwas mehr als drei Stunden und verlief ohne Komplikationen", ist Prof. Susanne Binder sichtlich stolz. Die Ärztin, Vorstand der Augenabteilung der Rudolfstiftung des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV), führte den Eingriff am Dienstag mit einem sechsköpfigen Team durch. Laut KAV-Sprecher Christoph Mierau gab es weltweit erst 140 derartige OPs. Der Patientin, die aufgrund einer Degeneration der äußeren Netzhaut (Retinitis pigmentosa) erblindet ist, wurde der Augen-Chip direkt auf die Netzhaut implantiert.

Nun muss die Wienerin eine Spezialbrille mit Videokamera tragen, die Bilder an den Chip funkt: "Dieser Chip stimuliert die restlichen, in der inneren Netzhautschicht intakten Nervenzellen, die die Reize über den Sehnerv ans Gehirn weiterleiten", erklärt Binder. Läuft alles planmäßig, wird die 55-Jährige nicht nur Lichtreize, sondern auch Schatten, Silhouetten und vielleicht sogar große Buchstaben sehen können – allerdings nicht in Farbe, sondern nur in Schwarz-Weiß.