Österreich

Sensationsgeburt: 60-Jährige bekam Zwillinge!

Heute Redaktion
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Bild: Klinikum Wels

So etwas gab es in Österreich noch nie: Eine 60-jährige Frau bringt Zwillinge zur Welt! Die Mutter wurde wohl durch eine Eizellenspende schwanger. Laut dem behandelnden Arzt sind die Neugeborenen wohlauf.

Mutter und Babys seien laut Leiter der Geburtshilfeabteilung des Klinikums Wels, Primarius Klaus Reisenberger, wohlauf. Sowohl die Freude als auch die Überraschung seien riesengroß gewesen, als nach einer Ultraschalluntersuchung klar wurde, dass es sich um Zwillinge handelt, so der Arzt im "Heute.at"-Talk.

Dass eine Frau mit 60 keine eigenen befruchtungsfähigen Eizellen mehr habe, sei klar. Das genetische Risiko sei aber nicht größer als bei der Geburt einer jüngeren Frau, bestätigt der Primarius im Gespräch mit "Heute.at" weiter. "Das genetische Risiko ist immer so hoch wie das der Spenderin". Bei der Geburt an sich war das Komplikationsrisiko zwar höher, aber "kalkulierbar".

Spezielle Vorbereitungen wurden ob der besonderen Situation allerdings keine getroffen. "Die Dame wurde zwar intensiver betreut, spezielle Maßnahmen gab es aber nicht."

Sensationsgeburt

Dass eine Frau mit 60 Jahren noch Mutter wird, kommt extrem selten vor. Laut Statistik Austria passierte das seit 1970 in Österreich nur zweimal. Die Welser Zwillingsgeburt ist überhaupt ein österreichisches Unikum. Die Zahl derjenigen Frauen, die zwischen 50 und 59 noch Nachwuchs bekommen, steigt allerdings deutlich: 1970 waren es zwei Frauen, 2010 elf, 2013 schon 23.

Die im Jänner beschlossene Novelle zum erlaubt zwar nun auch in Österreich Eizellenspenden, allerdings müssten Frauen über 45 Jahre dazu auch künftig ins Ausland reisen. Das Gesetz sieht für die Eizellen-Empfängerin nämlich ein Höchstalter von 45 Jahren vor. Das entspricht in etwa der natürlichen Fruchtbarkeitsgrenze, für deren Einhaltung auch Reisenberger plädiert.

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Auf der nächsten Seite gibts mehr zum Fortpflanzungsmedizingesetz!

Erst Mitte Jänner ist im Nationalrat das neue Fortpflanzungsmedizingesetz beschlossen worden. Dieses ermöglicht homosexuellen Paaren künstliche Befruchtung, erlaubt die Eizellenspende und öffnet der Präimplantationsdiagnostik die Türe.

Hauptsächlich waren SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS für den Beschluss verantwortlich, wobei sich einzelne Abgeordnete der Parteien auch kritisch äußersten und nicht dafür stimmten. Die FPÖ sprach am Tag der Verabschiedung des Gesetzes gar von einem "schwarzen Tag für die Republik".
Altersgrenze bei künstlicher Befruchtung

Künftig sollen lesbischen Paaren die künstliche Befruchtung erlaubt werden und die künstliche Fortpflanzung mittels Samenspende ermöglicht werden. Die Samenspende war bisher auf die Befruchtung durch Einbringung in die Geschlechtsorgane der Frau beschränkt. Nun sind auch andere Methoden erlaubt, auch für lesbische Paare. Gestattet wird auch die Eizellenspende. Hier gibt es allerdings Altersgrenzen: Die Spenderin darf nicht älter als 30, die Empfängerin nicht älter als 45 Jahre alt sein.

Auch der Präimplantationsdiagnostik wurde Tür und Tor geöffnet. Damit ist künftig die Untersuchung des künstlich befruchteten Embryos vor der Einsetzung in die Gebärmutter erlaubt.