Österreich

Sepp Leitner: "Wir machen nur dort mit, wo der richt...

Heute Redaktion
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Landes-Vize Sepp Leitner (SP) macht kein Geheimnis daraus: Er wünscht sich ein besseres Miteinander in der Landesregierung, sieht St. Pöltens Stadtchef Matthias Stadler als wichtige Personalreserve der Sozialdemokraten, verlangt Strukturreformen und hofft, dass seine Söhne einmal in eine modernere Schule gehen dürfen.

„Heute“: Sie sind zu einem Feindbild der ÖVP in NÖ geworden. Die „Hackln“ fliegen mitunter tief. Warum?

Leitner: „Die absolute Dominanz der ÖVP hat geradezu danach gelechzt, dass sich die SPÖ anders positioniert.“

Was heißt das konkret?

„Dass wir nur dort zustimmen, wo wir den richtigen Weg sehen. Warum soll man nicht aufzeigen, dass etwa bei den Veranlagungen immens viel Geld versenkt worden ist – was auch der Rechnungshof bestätigt hat. Oder dass wir dringendst eine Verwaltungsreform benötigen.“

Goutiert der Wähler das Hick-Hack?

„Ja, offensichtlich. Denn was die so genannte Sonntagsfrage betrifft, so haben wir einige Prozentpunkte zugelegt, die Volkspartei diese aber verloren.“

Verfährt die VP im Land nicht ähnlich wie die SP in der Hauptstadt?

„Stadler hat einen ganz anderen Stil als Pröll, der jeden Widerspruch als eine Kriegserklärung ansieht. Ich halte Stadler für eine wichtige Personalreserve.“

Was planen Sie als NÖs oberster Konsumentenschützer?

„Noch viel mehr Aufklärung. Auch sollte man der Landwirtschaft nicht zu viele Vermarktungsschienen überlassen.“

Ein heißes Diskussionsthema ist die Bildung. Ihr Standpunkt?

„Ich wünsche mir, dass meine Kinder einmal eine moderne, neue Schule besuchen können – ganz egal, was außen draufsteht. Auch muss man die Lebenswelt der Lehrer näher an die in der Privatwirtschaft heranführen. An einem neuen Lehrerdienstrecht führt bestimmt kein Weg vorbei!“

Wenn Sie einen politischen Wunsch frei hätten?

„Die persönlichen Untergriffe von Pröll und einigen wenigen seiner Kollegen sind ein Skandal. Ein oberlehrerhaftes Abkanzeln der gesamten Republik. Das muss ein Ende haben.“

Was machen Sie im Urlaub?

„Mit einem Baby ist man nicht so beweglich: Also Terrassien und ein paar Tage in Tirol.“
Karl Müllauer