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Serbische Lehrerin spielt Hymne nicht – verhaftet

An serbischen Schulen muss seit dem 1. September am ersten Unterrichtstag die Hymne abgespielt werden. Eine Lehrerin tat dies nicht - und bekam Ärger.

Nicolas Kubrak
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Die Lehrerin Karahmetović vor der Novi Pazar
Die Lehrerin Karahmetović vor der Novi Pazar
Screenshot/zvg

Die Nationalhymne muss ab diesem Schuljahr in allen Schulen Serbiens über Lautsprecher, Computer oder Handys abgespielt werden. Laut Bundesministerium ist dies auch überall geschehen, nur eine sticht heraus: die Grundschule Rifat Burdžović-Tršo in Novi Pazar. 

"Skandalöses Verhalten"

Aus bisher unbekannten Gründen ist die Lehrerin der Volksschule, Adela Melajac Karahmetović, der Forderung, die Hymne zu spielen, nicht nachgekommen. Bildungsminister Branko Ružić bezeichnete ihr Verhalten als "skandalös" und als Zeichen der "Respektlosigkeit gegenüber dem Staat und deren Symbole". 

Aus U-Haft entlassen

Sulejman Ugljanin, Präsident der Partei der demokratischen Aktion Serbiens (SDA), drängte auf die Freilassung der Lehrerin. Die Polizei verhalte sich verfassungswidrig und schüchtere die Bürger ein, so der Politiker. Die Verhaftung der Frau löste Proteste vor der Polizeiinspektion in Novi Pazar aus, wo sich Hunderte von Personen versammelten. 

Vermeintlich regionale Hymne abgespielt

Serbische Medien berichten von einem Video auf Social Media, auf welchem man erkenne, dass die Lehrerin sehr wohl eine Hymne abspiele. Es handle sich jedoch nicht um die serbische Nationalhymne, sondern um die regionale Hymne von Sandžak, eine Region im Südwesten Serbiens. Die Authentizität der Aufnahme konnte aber noch nicht bestätigt werden.

Video von den Protesten

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