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Serien-Brandstifter hat 85 Tiere auf dem Gewissen

Heute Redaktion
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Ein Brandstifter trieb in der Schweiz sein Unwesen. Dutzende Rinder, Pferde und Ponys kamen ums Leben. Jetzt ist klar: Ein 22-Jähriger soll der Täter sein.

Die Serie versetzte die ganze Bevölkerung und vor allem die Landwirte in Angst: In der Schweizer Region Broye in den Kantonen Freiburg und Waadt wurden im Juli und August mehrere Bauernhöfe in Brand gesteckt, insgesamt wurde diesen Sommer ein Dutzend Mal Feuer gelegt. Immer ereigneten sich die Brände in der Nacht auf einen Samstag.

Menschen wurden nicht verletzt. Doch bei den Tieren, die auf den betroffenen Höfen lebten, ist die Opferbilanz beträchtlich: Insgesamt kamen 85 Tiere in den Flammen ums Leben oder mussten von ihren Leiden erlöst werden: 13 Pferde, 11 Ponys, 19 Kühe, 36 Stiere und 6 Kälber.

Explosion in Keller führte zum Täter

Als es am 5. August 2017 im Keller eines Hauses in Domdidier FR zu einer Explosion kam, nahm die Polizei einen Verdächtigen fest. Der Mann wies Verbrennungen auf, die von der Explosion stammten, zudem wurde seine DNA auf Kanistern gefunden, die sich im Keller befanden.

Am Freitag teilte die Kantonspolizei Waadt nun mit, der Verdacht gegen diesen Mann, der sich seither in Untersuchungshaft befinde, habe sich erhärtet. Die Ermittlungen stützten sich dabei auf Bild- und Telefondaten und auf "numerische Beweise". Beim Beschuldigten handelt es sich um einen 22-jährigen Freiburger.

"Konfuse Erklärungen"

Geständig ist der Mann jedoch nicht: Er habe teilweise konfuse Erklärungen abgegeben und sich mehrfach widersprochen, so die Kantonspolizei Waadt. Dass er die Taten begangen habe, bestreite er. Die Freiburger Staatsanwaltschaft hat für den 22-Jährigen ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.

Die Behörden haben die Verlängerung der U-Haft beantragt. Die Polizei hatte anfänglich einen anderen Verdächtigen: Sie verhaftete bereits im Juli einen Feuerwehrmann. Dieser stellte sich danach als unschuldig heraus. (lüs)