Österreich

Serien-Einbrecher drehten Schlösser aus den Türen

Heute Redaktion
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Die Verdächtigen brachen mittels "Ziehfix"-Methode Dutzende Wohnungen in Wien und auch in Deutschland auf. Für die Beute mieteten sie ein Lager an.

Seit April trieb eine Bande ihr Unwesen in Deutschland. Die Behörden ermittelten gegen Verdächtige, die mit einer sehr effektiven und seltenen Methode Wohnungseinbruche begangen haben sollen. Zuerst wurden die Turspione der Wohnungen ausgebaut um mittels sogenannter "Ziehfixmethode" auch fallweise einen Blick in das Innere der Wohnung werfen zu können. Daneben wurde der Schlosszylinder mit Öl bespruht und eine gehärtete Schraube in den Zylinder hineingedreht. Im Anschluss wurde der Schließzylinder herausgezogen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden wurde bekannt, dass sich die Tätergruppe in Österreich aufhalten soll.

Sofort begannen die Beamten der Wiener Kripo mit den Ermittlungen. Schon am 13. Juli, nur einen Tag nach Beginn der Ermittlungen, gelang es der Polizei, die Täter in Wien zu lokalisieren und zu observieren.

Am selben Tag schlugen die Verdächtigen in einem Wohnhaus im 9. Bezirk zu – was sie nicht wussten: die Polizei schaute ihnen zu. Als die Männer vom Tatort verschwinden wollten, griff die Polizei ein. Drei Männer (33, 35, 40) wurden in ihrem Fluchtfahrzeug angehalten und festgenommen. Bei der Festnahme hatten die Russen insgesamt 12.000 Euro sowie einen Pfefferspray, Handfunkgeräte, sechs Mobiltelefone sowie Einbruchswerkzeug bei sich.

Im Verlauf der weiteren Ermittlungen konnten die Beamten ein Hotel im 13. Bezirk ausfindig machen. Aufzeichnungen belegten, dass die Männer am 7. Juli nach Wien gekommen waren und ihre Abreise fur 14. Juli geplant hätten. Dazu kam es aber nicht mehr.

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Diebesgut, welches auch von Einbruchen in Deutschland stammte, (Munzsammlungen, Brieftaschen, Armbanduhren, Bargeld, Bekleidung und mehr) konnte in einem extra an-gemietetem Lagerabteil im 13. Bezirk sichergestellt werden. Es stellte sich heraus, dass die mutmaßliche Tätergruppe bereits im Februar 2018 drei Einbruche in Wien-Landstraße verubt haben soll. Daneben sind die Männer fur mindestens 25 Einbruche in Deutschland verantwortlich. Hinsichtlich 13 weiterer Einbruche in Deutschland werden noch Ermittlungen gefuhrt. Der Gesamtschaden beträgt mindestens 90.000 Euro. Bei den Vernehmungen zeigten sich die Männer zum Teil geständig. Sie befinden sich in Haft. (pet)