Niederösterreich

Serienbankräuber (40) zu sieben Jahren Haft verurteilt

Für sechs Banküberfälle in Niederösterreich und Oberösterreich kassierte ein 40-Jähriger sieben Jahre Haft.

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Der Bankräuber bei einem seiner Coups.
Der Bankräuber bei einem seiner Coups.
LPD NÖ

Kommissar Zufall brachte einen 40-Jährigen aus dem Bezirk Wels-Land am Donnerstag vor das Landesgericht in Wr. Neustadt: Von 2012 bis 2017 hatte er sechs Banken in NÖ und OÖ überfallen, die Polizei kam ihm dennoch nie wirklich auf die Schliche, die Ermittlungen lagen vorübergehend schon auf Eis. Dann brachte aber ein zufälliger Fund schließlich doch Erfolg.

Kennzeichen tauchten auf

Beim Aufräumen in einem neu angemieteten Haus hatte der Hausbesitzer drei Nummerntafeln gefunden und diese bei der Polizei abgegeben. Schnell wurde eruiert, dass alle drei Kennzeichen als gestohlen gemeldet waren mit dem Vermerk, sie könnten in Zusammenhang mit Raubüberfällen stehen – der Räuber hatte sie jeweils für seine Fluchtfahrzeuge genutzt.

Die Ermittlungen liefen wieder an und so erhärtete sich der Verdacht gegen den Vormieter des Hauses, eben den 40-jährigen Mann aus dem Bezirk Wels-Land. Am 28. April wurde der Verdächtige von der Cobra festgenommen. Es konnten ihm die sechs Raubüberfälle zugeordnet werden – hier alle Coups im Detail.

Mit Messer bewaffnet

Am Donnerstag vor Gericht erzählte der Angeklagte dann von Geldsorgen. Er hatte 2011 das Wirtshaus der Eltern übernommen, wurde von den Kosten "erschlagen" und traute sich der Familie sein Scheitern nicht zu beichten. Schlussendlich begann er dann aus Verzweiflung 2012 mit einem Messer bewaffnet (einmal hatte er gar nur einen Regenschirm dabei) mit dem ersten von sechs Banküberfällen in Wimpassing im Schwarzatale (Bezirk Neunkirchen).

Der 40-Jährige entschuldigte sich beim Prozess mehrmals bei den Opfern und seiner eigenen Familie. Beteuerte, dass er nie wollte, dass jemand zu Schaden kommt. Nach knapp drei Stunden war die Verhandlung dann auch schon wieder vorbei. Das Schöffengericht fällte mit sieben Jahren Haft ein recht mildes Urteil für den schweren Raub und die Urkundenunterdrückung (gestohlene Kennzeichen). Bis zu 15 Jahre wären möglich gewesen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Foto von einem weiteren Coup.
Foto von einem weiteren Coup.
LPD NÖ