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Serienmörder "Hannibal" bleibt bis zum Tod im Glaskäfig

Robert Maudsley, einer der brutalsten Mörder Großbritanniens, hat vergeblich darum ersucht, zu Weihnachten andere Menschen zu sehen.

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Robert Maudsley sitzt seit 1983 in Isolationshaft.
Robert Maudsley sitzt seit 1983 in Isolationshaft.
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Robert Maudsley hat in seiner Heimat den Ruf eines außerordentlich gewalttätigen Mannes. Über ihn wurde auch ein Buch namens "Der wahre Hannibal Lecter" geschrieben – weil sich fälschlicherweise bis heute das Gerücht hält, dass er Teile eines seiner Opfer verspiesen haben soll.

Nicht ohne Grund sitzt Maudsley aber seit bald 40 Jahren in Einzelhaft. Denn drei seiner vier Opfer tötete er hinter Gittern. Der Mann aus Liverpool, der als Kind selbst massive Gewalt seitens seines Vaters erfuhr, tötete die Männer, weil sie sich an Kindern vergangen hatten.

Seinen ersten Mord verübte er als 21-Jähriger im Jahr 1974 an einem Arbeiter, der ihm kinderpornografische Fotos gezeigt hatte. Dabei richtete er sein Opfer so zu, dass dieses "nicht mehr als Mensch zu erkennen war". Maudsley war zum Zeitpunkt des Verbrechens als Strichjunge tätig.

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    Robert Maudsley sitzt seit 1983 in Isolationshaft.
    Robert Maudsley sitzt seit 1983 in Isolationshaft.
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    Er wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt in die Hochsicherheitsanstalt Broadmoor Hospital für psychisch gestörte Kriminelle verlegt. Dort sperrte er sich und einen zweiten Häftling 1977 zusammen mit dem späteren Opfer David Francis in einer Zelle ein – die beiden folterten den verurteilten Pädosexuellen über Stunden zu Tode.

    Danach wurde Maudsley ins Wakefield-Hochsicherheitsgefängnis verlegt. 1978 lockte er dort einen Mithäftling in seine Zelle und schnitt ihm die Kehle durch. Anschließend schlich er sich zu einem weiteren Insassen in eine andere Zelle und tötete den Mann mit stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf.

    In Glaszelle verlegt

    Auf diese letzte Gewalttat hin wurde Maudsley 1983 in Einzelhaft verlegt. Für ihn wurde unter dem Gefängnis eigens eine Zelle aus Panzerglas angefertigt, um ihn beobachten zu können. Sein Essen erhält er durch eine Schleuse, für den einstündigen täglichen Gang durch einen abgesperrten Korridor holen ihn jeweils sechs Beamte aus dem Glaskasten.

    Im Jahr 2000 bat er in einem Schreiben an die Presse darum, unter anderem einen CD-Spieler und klassische Musik, einen Fernseher und einen Kanarienvogel zu erhalten. Alternativ verlangte er eine Zyankali-Kapsel, um sich damit selbst töten zu können. Das Ansinnen wurde abgelehnt.

    Nun stellte er unlängst ein neues Gesuch um Hafterleichterung, wie der "Daily Star" berichtet: Laut einem Insider wollte er Weihnachten in Gesellschaft anderer Insassen verbringen. Als auch dieses abgelehnt wurde, ging er in Berufung – erneut vergeblich. "Die Gefängnisleitung erachtet es als schlicht zu gefährlich", so der Insider weiter. "Sie können das Risiko nicht auf sich nehmen."

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