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Serienmord in Österreich: Bronze bei der DNA-WM

Heute Redaktion
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Erfolgreiche Polizeiarbeit: Wolfgang Sobotka, Christoph Palaschke, Michael Mimra und Gerhard Ranftl
Erfolgreiche Polizeiarbeit: Wolfgang Sobotka, Christoph Palaschke, Michael Mimra und Gerhard Ranftl
Bild: BMI/Alexander Tuma

Ein österreichischer Serienmordfall wurde von einer internationalen Jury zum weltweit drittwichtigsten DNA-Klärungsfall der letzten 2 Jahre gewählt.

Im Mai fand mit der „HIDS Vienna 2017 - Human Identification Solutions" eine der weltweit größten wissenschaftlich-forensischen DNA-Konferenzen der Welt in Österreich statt. Bei dieser Konferenz mit über 350 teilnehmenden Fachexperten nahmen führende DNA-Wissenschaftler und DNA-Datenbankexperten aus allen Kontinenten teil, darunter Experten aller vier österreichischen forensischen DNA-Labors.

Für Österreich wurde der nach Ermittlungen des Landeskriminalamtes Wien und des Bundeskriminalamtes (BK) geklärte Serienmordfall an einem älteren Ehepaar in Wien Donaustadt im Mai 2015 von der internationalen Fachjury als drittwichtigster Fall der Welt gewählt.

Serienmörder aus Polen

Dieser Fall hat durch intensive Nutzung des internationalen Prümer DNA und der Automatischen Fingerabdruck Identifikations-System (AFIS) Onlinedatenbank mit DNA-Treffern in den Niederlanden, Deutschland und Fingerabdrucktreffern in Polen und Deutschland die Identifizierung eines polnischen Serienmörders ermöglicht. Bei den Ermittlungen und internationaler Kooperation konnte auch noch ein weiterer von diesem Täter wenige Wochen zuvor verübter Mord in Schweden und ein versuchter Mord in Salzburg geklärt werden.

„In polizeilicher Hinsicht öffnen DNA-Analysen viele Türen und Möglichkeiten. Daher bin ich stolz darauf, dass das österreichische Innenministerium in der Entwicklung und weltweiten Vernetzung von DNA und Fingerabdruckdatenbanken eine Führungsrolle übernommen hat. Ich gratuliere dem Team zum dritten Platz.", so Bundesminister Wolfgang Sobotka (VP).

Lebenslange Haft für Täter

Der Täter wurde zwischenzeitlich vom Landesgericht Wien zu lebenslanger Haft verurteilt und eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verfügt, womit weitere Morde verhindert werden konnten. Dieser Fall wurde damit von der Fachjury auch als die wichtigste Fallklärung durch Entwicklung neuer Datenbanktechnologien in der internationalen Polizeikooperation gewählt.

Auf Platz eins wurde ein spektakulärer Mordfall an einem 13-jährigen Mädchen 2010 in Italien gewählt. Der zweite Platz betraf einen chinesischen Serienmörder, der zwischen 1988 und 2002 in China insgesamt elf junge Mädchen ermordete und von seinen Opfern innere Organe entnahm. (wes)

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