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Sektenführer Charles Manson ist tot

Heute Redaktion
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Der US-Sektenführer und Kriminelle Charles Manson ist tot. Der 83-Jährige war vor wenigen Tagen in ein Spital eingeliefert worden und ist nun verstorben.

Sein Name ruft immer noch Schaudern hervor: Der frühere Sektenführer Charles Manson gilt auch Jahrzehnte nach den Taten seiner Gruppe als einer der berüchtigtsten Verbrecher in den USA. Kürzlich wurde der 83-Jährige in ein Spital eingeliefert, wo er laut "TMZ" nun gestorben sein soll. Hier können Sie die grausamen Morde der bizarren Manson-Familie nachlesen.

Über den Gesundheitszustand des ehemaligen Sektenführers mit eingeritztem Hakenkreuz auf der Stirn machten die Behörden in der Vergangenheit keine genauen Angaben. Das Prominentenmagazin "TMZ" berichtete bereits mehrmals, Mansons Zustand habe sich zusehends verschlechtert. Bereits im Jänner musste er demnach wegen schwerer Darmblutungen im Spital behandelt werden.

Blutige Mordserie

1969 hatte der damals 34-Jährige mehrere seiner Anhänger der "Manson-Familie" zu einer brutalen Mordserie in Los Angeles angestiftet. Zu den insgesamt sieben Opfern zählte die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau von Regisseur Roman Polanski. Manson war nicht selbst am Tatort – im Mordprozess stellte ihn die Staatsanwaltschaft als satanisches Monster und Drahtzieher dar, dem seine Anhänger bedingungslos gefolgt seien.

Für seine Rolle bei den Verbrechen war Manson ursprünglich zum Tode verurteilt worden. Dies wurde 1972 in lebenslange Haft umgewandelt, als Kalifornien für einige Jahre die Todesstrafe abschaffte. Eine Freilassung auf Bewährung wurde ihm ein Dutzend Mal verwehrt, wie die "Los Angeles Times" schrieb. Die nächste Bewährungsanhörung war für das Jahr 2027 angesetzt.

Helter Skelter

Charles Manson sprach von apokalyptischen Visionen eines 1969 beginnenden Rassenkrieges, einer chaotischen "letzten Schlacht am Ende der Zeiten", während der die Schwarzen und die "Pigs" (Reiche) ausgelöscht werden sollten.

Den Begriff dafür, "Helter Skelter", entnahm Manson dem gleichnamigen Song der Beatles, die er für die vier Engel der Apokalypse hielt. Manson wollte sich für die Endschlacht rüsten und ließ seine "Family" Mitglieder der Hollywood-High-Society ermorden.

Für die Morde versuchte er anschließend die Schwarzen verantwortlich zu machen, um die Weißen wiederum zur Lynchjustiz zu bewegen. Dadurch wollte Manson eine gewalttätige und blutige Auseinandersetzung auslösen, die sich zu einem Rassenkrieg apokalyptischen Ausmaßes hätte steigern sollen.

Manson-Kult

2015 wollte Manson im Corcoran State Prison eine damals 27-Jährige heiraten. Ein Gericht untersagte dies. Die Frau hatte bereits als Teenager zu ihm Kontakt aufgenommen, wie sie dem Magazin "Rolling Stone" sagte.

Die Gruppierung "Manson Family" wurde in den 60er Jahren in Kalifornien gegründet. Manson sah in sich eine Wiedergeburt Christi und zettelte die Mordserie an, um einen Krieg zwischen Weissen und Schwarzen in den USA zu provozieren. (red)

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