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Server-Panne: Maturanten können Arbeiten nicht hochl...

Heute Redaktion
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Die neue Matura sieht die Abgabe einer vowissenschaftlichen Arbeit statt. Am Freitag ist in Wien und Niederösterreich Abgabeschluss. Maturanten versuchten am Mittwoch verzweifelt, diese hochzuladen - denn vom Upload hängt ab, ob der erste Maturatermin wahrgenommen werden kann. Eine Serverüberlastung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Schülerin Sandra ist erbost: "Ständig wurde uns Druck gemacht, dass wenn wir die Arbeit nicht termingerecht abgeben wir nicht zum Haupttermin der Matura antreten können ... Doch was ist nun?" Bereits seit gestern scheitere sie beim Versuch, die Arbeit hochzuladen.

"Zeigt, wie 'gut' diese Zentralmatura durchdacht ist"

"Es zeigt lediglich wie gut diese Zentralmatura durchdacht ist, denn man muss kein Genie sein um zu wissen, dass es Probleme geben wird, wenn tausende Maturanten ihre Vorwissenschaftliche Arbeit auf eine einzige Website hochladen wollen", sagte sie gegenüber "Heute.at".

Da in Wien und Niederösterreich gleichzeitig die Frist abläuft, dürften gemessen an den technischen Voraussetzungen zu viele Schüler gleichzeitig zugreifen. "Upps, das hätte nicht passieren sollen...." heißt es auf der Online-Plattform. Die Schüler werden dann "aus Sicherheitsgründen" ausgeloggt. "Das deutet auf eine Überlastung der Server hin", hieß es aus der Bundesschülervertretung.

Nun reicht doch Ausdruck, um Frist einzuhalten

Auch die Direktoren wurden über das Problem bereits informiert. In einem Mail werden sie darauf hingewiesen, dass aufgrund der Probleme die Frist auch dann eingehalten ist, wenn die Arbeiten vorerst nur in ausgedruckter Form abgegeben werden. Für die Schüler bestehe "keinerlei Grund zur Sorge", hieß es aus dem Bildungsministerium.

Kurioserweise haben besonders fleißige Schüler damit zu kämpfen. "Die Verzögerung beim Upload passiert nur bei Arbeiten, deren Datenmenge (etwa durch Bilder bzw. Grafiken) sehr umfangreich sind und in diesen Fällen ist auch eine Abgabe per Datenträger in der Schule möglich", so die Stellungnahme aus dem Ministerium.

Verärgert zeigte sich Bundesschulsprecher Lukas Faymann in einer Aussendung: "Das Bildungsministerium hat bei Gesprächen im Vorfeld von einer durchdachten und problemlosen Abgabemöglichkeit geschwärmt. Bedenken der Schulpartner wurden schon vom Tisch geräumt, bevor sie überhaupt geäußert werden konnten. Das Ministerium würde gut daran tun, seine Feedbackresistenz gegen professionelle und schülerorientierte Arbeit einzutauschen."

Kritik von Grünen und Team Stronach

Bildungsministerin Heinisch-Hosek bekommt ihr Ressort sichtlich nicht in den Griff", kommentiert Team Stronach Bildungssprecher Robert Lugar die Probleme. Die aktuell bestehenden Probleme beim Hochladen der vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) seien ein weiterer Grund, warum das Vertrauen in das Gesamtprojekt "gegen null geht", so Grünen-Bildungssprecher Harald Walser.
Die VWA ist eine 40.000 bis 60.000 Zeichen lange verpflichtende Hausarbeit und muss in der ersten Woche des zweiten Semesters der Maturaklasse abgegeben und später präsentiert und diskutiert werden. Die fertige Arbeit und ein sogenanntes Begleitprotokoll des Schülers sind als PDF-Dateien auf eine eigene VWA-Datenbank hochzuladen und außerdem in zweifach ausgedruckter Form mit beigelegtem Begleitprotokoll dem Lehrer abzugeben.