Österreich

Sex-Attacke im Zug: Täter müssen drei Jahre in Haft

Weil sie eine junge Frau im Zug attackierten, wurden zwei Asylwerber zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Archiv

Die Burschen aus Afghanistan waren zum Zeitpunkt der Tat 15 und 17 Jahre alt. Sie lebten in einem Asylheim nördlich von Graz. Am Tag der Tat, dem 4. Dezember 2016, fuhren sie in die Stadt um sich zu betrinken. Auf der Fahrt nachhause belästigten die Betrunkenen eine 29-jährige Frau in einem Regionalzug.

Die Obersteirerin hatte sich allein in ein Abteil gesetzt. Gegen 22.30 Uhr kamen die Betrunkenen herein und setzten sich neben sie. Zuerst machten sie ihr Komplimente, wollten dann ihre Telefonnummer haben. Die Frau verweigerte, woraufhin sie sie begrapschten und zu Boden stießen. Einer der beiden versuchte, sie zu küssen. Erst andere Zugpassagiere retteten die um Hilfe schreiende Frau, indem sie den Burschen an den Haaren zurückrissen.

Unmittelbar nach der Tat konnten die beiden am Bahnsteig in Pernegg festgenommen werden. Beim Prozess am Mittwoch am Grazer Straflandesgericht fiel ein eindeutiges Urteil.

Richterin Andrea Schwinger-Wagner betonte bei der Urteilsverkündung: "Die Schuld hat sich eindeutig ergeben." "Obwohl der Zug fast leer war", suchten sich die beiden Asylwerber genau das Abteil aus, in dem die Frau saß.

Zwei und drei Jahre unbedingt

Das Gericht stufte die Sex-Attacke als versuchte Vergewaltigung, sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Nötigung ein. Der jüngere Haupttäter muss drei Jahre ins Gefängnis. Der Ältere, der als Beitragstäter gilt, wird für zwei Jahre eingesperrt. Dem Opfer wurden 5.500 Euro Entschädigung zugesprochen.

"Es kann nicht sein, dass man sich in Österreich überlegen muss, ob man als Frau in einen späten Zug allein einsteigt", sagte die Richterin.

Die Angeklagten akzeptierten das Urteil. Weil die Staatsanwältin jedoch keine Erklärung abgab, ist das Urteil nicht rechtskräftig. (csc)