Wintersport

Sex bei Olympia: Ski-Star trickst China mit Tinder aus

Dass es in den olympischen Dörfern manchmal heiß zu- und hergeht, ist klar. Dating-Apps haben dabei einen großen Einfluss.

20 Minuten
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Katie Vesterstein
Katie Vesterstein
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"Tinder im Olympia-Dorf, das ist next Level." Mit dieser Aussage sorgte die Snowboard-Olympiasiegerin Jamie Anderson vor einigen Jahren für Aufsehen. Damals war Online-Dating noch nicht so verbreitet wie heute. 2022 ist das anders. In der Nähe der olympischen Unterkünfte findet man auf Tinder zwar diverse Athletinnen und Athleten, doch was geht auf der Dating-App wirklich ab?

Die Skifahrerin Katie Vesterstein war in diesem Jahr zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen dabei. Die 22-Jährige ist in den USA geboren und aufgewachsen. Sie besitzt aber auch den estnischen Pass und ging für Estland im Slalom und Riesenslalom an den Start.

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    Auf Tinder angemeldet war die Studentin schon vor den Spielen. Für sie war von Anfang an klar: Tinder ist im olympischen Dorf nicht einfach eine Dating- und Sex-App. Aufgrund der Corona-Restriktionen ist es schwieriger, andere Sportler kennenzulernen. Also musste Tinder Abhilfe schaffen. Vesterstein sagt im Gespräch mit 20 Minuten: "Es ist ein guter Weg, um andere Athleten zu treffen." Der Austausch mit anderen Sportlern sei so sehr gut.

    Auf die Aussage der Snowboarderin Jamie Anderson angesprochen, lacht Vesterstein: "Da hat sie komplett recht. Man hat durch den Sport sowieso schon was gemeinsam. Dazu sind es oft sehr schöne Menschen." Persönlich kennt die Skifahrerin auch einige Athletinnen, die im Olympiadorf ebenfalls auf Dating-Plattformen unterwegs seien. Für sie ein etwas größeres Problem: Viele Nutzer aus anderen Ländern passen ihren Standort bei Tinder an. Somit wird die Suche nach möglichen Matches vor Ort erschwert. Dennoch: Auf Tinder fand sie auch einen weltweit bekannten Athleten, ein weiterer meldete sich über Instagram.

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      gepa

      Mehr als 20 Matches hatte sie am Ende mit anderen Sportlern über die App. Nicht bei allen gab es dann intensive Unterhaltungen. Bei Sympathie sei man relativ schnell zu Instagram gewechselt und habe sich dort weiter unterhalten. Harmoniert es, so würden Treffen vereinbart, erklärt Vesterstein. Ein Problem an diesen Spielen waren aber die fehlenden abgeschiedenen Orte. "Die meisten teilen sich einen Raum. Draußen ist es sehr kalt, also gab es zum Treffen nur den Essraum", so die Skifahrerin.

      Am Ende ihres Aufenthalts im olympischen Dorf habe sie mehrere Athleten persönlich getroffen. Nicht immer mit demselben Ausgang. Hauptsächlich tauschte sich die Estin mit den Sportlern aus. Verbrachte die Freizeit zusammen. Besonders für sie, die ohne großes Team vor Ort war, eine gelungene Abwechslung. "Ich habe gute Erfahrungen gesammelt." Außerdem konnte man dann die Olympia-Pins, die alle Athleten erhalten, gut miteinander austauschen.

      Happy End mit Athleten

      Mit einem Sportler wäre sie eine Stufe weitergegangen. Kurz vor dem Sex war sie sich aber plötzlich aufgrund seiner Anmerkungen nicht mehr sicher, ob er doch eine Freundin hatte. "Das wäre nicht fair gewesen, ihr gegenüber", meint Vesterstein, also wurde die Sache abgebrochen. Wie sie allerdings erklärt, wurden die Kondome, die es vor jedem Wohngebäude zu holen gibt, aber am Ende trotzdem genutzt und es gab doch noch ein Happy End mit einem Olympiaathleten. Dabei wurde auch das Problem mit den fehlenden privaten Räumlichkeiten geschickt umgangen und ein Olympia-Pin gesichert, scherzt die Studentin.