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Sex-Skandal: Harvey Weinsteins dreckige Spiele

Der mächtigste Mann Hollywoods, Harvey Weinstein, soll jahrzehntelang Frauen sexuell belästigt haben.

Heute Redaktion
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Bei Awards-Zeremonien wird ihm öfter gedankt als Gott, und Judi Dench soll seine Initialen auf ihren Hintern tätowiert haben (siehe Video unten): Produzent Harvey Weinstein gilt als mächtigster Mann Hollywoods, war der Chef von Miramax und leitet jetzt die Weinstein Company. Er hat 339 Fime produziert und sechs "Bester Film"-Oscars gewonnen. Dazu gehören unter anderem "Pulp Fiction" und "Good Will Hunting".

Nur so kann man sich erklären, dass die Übergriffe, die er sich jahrzehntelang erlaubt haben soll, erst jetzt ans Licht kommen. Laut Recherchen der "New York Times" dürfte Weinstein die Besetzungscouch (Sex gegen Rollen) erfunden haben.

Statt Arbeitsmeeting treffen im Bademantel

Ashley Judd ("Twin Peaks", "Heat") wurde von ihm vor 20 Jahren zu einem Arbeitsmeeting eingeladen. Glaubte sie zumindest, bis er sie im Bademantel in einer Hotelsuite empfing und ihr eine Massage anbot und sie fragte, ob sie ihm beim Duschen zuschauen wolle. Ihre Reaktion spricht Bände. "Wie schaffe ich es so schnell wie möglich aus diesem Zimmer, ohne Harvey Weinstein zu verärgern?", sei ihr einziger Gedanke gewesen.

Wer sich mit dem Hollywood-Giganten anlegt, der zu legendären Wutausbrüchen neigt, kann sich gleich einen anderen Job suchen.

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Vorwürfe 30 Jahre lang vertuscht

Nachdem eine Ex-Assistentin Weinstein vorwarf, er habe sie gezwungen, ihn zu massieren als er nackt war, machte sich die "NY Times" an die Recherche und stieß auf 30 Jahre voller Vorwürfe von verschiedenen Frauen, die jedoch alle im Sand verliefen.

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Model, Schauspielerin, Assistentinnen: Geld gegen Schweigen

In acht Fällen soll er sich mit Frauen außergerichtlich geeinigt haben. Auf dieser Liste stehen eine junge Assistentin (New York, 1990), eine Schauspielerin (1997), eine Assistentin in London (1998), ein italienisches Model (2015) und die oben genannte Ex-Assistenin namens Lauren O'Connor.

"In den 60ern waren die Regeln am Arbeitsplatz andere"

Erst als die Times den Skandal groß rausbrachte zeigte sich Weinstein Reue. Es tue ihm leid, meinte er in einem Statement. Seine Einstellung zu seinen Mitarbeitern habe sich geändert. Er sei in den 60ern und 70ern aufgewachsen. Damals seien die Regeln am Arbeitsplatz andere gewesen.

Weinstein nimmt sich Auszeit vom Job

Harvey Weinstein tritt (zumindest zeitweilig) von seinem Job zurück. Er lasse sich nun psychologisch Betreuen. Sein Statement schließt er mit Positiv-PR. Er wolle sich jetzt gegen die Waffen-Lobby in den USA stark machen und habe schon vor einiger Zeit einen Fonds über fünf Millionen Dollar zur Förderung weiblicher Regisseure eingerichtet.

(lam)