Österreich

Sex-Übergriffe: Kellnerin kassiert 3.600 Euro

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Heute.at-Montage

Nachdem eine junge Frau drei Wochen lang als Kellnerin in einem Wettbüro beschäftigt und ständig körperlichen Sex-Attacken ausgesetzt war, reichte sie jetzt Klage ein - und kassierte 3.600 Euro.

Verbale und körperliche Sex-Attacken standen an der Tagesordnung: schlüpfrige Bemerkungen, Klapse auf den Po und Busengrapschen. Der Chef jedoch, der selbst eindeutige Angebote machte, schaute tatenlos zu. So verletzte er  seine Fürsorgepflicht als Arbeitgeber. Er schickte der Frau auch ordinäre SMS, was sich letztlich als gutes Beweismittel erwies.

Ein 40-Stunden-Job für 1.200 Euro netto monatlich war ausgemacht, angemeldet war die Frau aber nur für 30 Stunden. Als die Kellnerin nach ihrem dreiwöchigen Martyrium erklärte, dass sie so nicht mehr arbeiten wolle, feuerte sie der Chef und meldete sie einen Tag später bei der Gebietskrankenkasse ab. Was sein Sündenregister um den Tatbestand der fristwidrigen Kündigung erweitert.

Nach ihrem Rausschmiss wandte sich die verzweifelte Frau an die AK, die den Mann aufforderte, die offenen Ansprüche und einen angemessenen Schadenersatz zu bezahlen. Der Arbeitgeber erklärte sich schließlich in einem Vergleich zu einer Zahlung von 3600 Euro bereit.

Bis zu 1.000 Euro Schadenersatzanspruch

"Der Mindestschadenersatzanspruch bei sexueller Belästigung wurde zwar schrittweise von 400 auf 720 und zuletzt auf 1.000 Euro angehoben. Dieser Fall zeigt aber wieder einmal, dass die Strafandrohung offenbar immer noch nicht hoch genug ist, um Frauen vor solchen Übergriffen zu schützen", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.