Sportmix
Sexismus-Kritik: Becker tritt wieder in Fettnäpfchen
Boris Becker kommentiert das Aussehen von Marton Fucsovics' Verlobten live auf Sendung. Dafür erntet er zum wiederholten Male Kritik.
Tennis-Ikone Boris Becker kommentiert für das britische Fernsehen die Tennis-Hits aus Wimbledon live. Dabei wurde eine deplatzierte Analyse am Mittwoch zum Bumerang.
Während der BBC-Übertragung des Viertelfinal-Matches zwischen Novak Djokovic und Marton Fucsovics (der "Djoker" siegte in drei Sätzen) ließ sich der 53-Jährige zu einem oberflächlichen Urteil über die Verlobte des Ungarn hinreißen. Anett Böszörményi war auf der Tribüne, um Fucsovics zu unterstützen.
Becker über Böszörményi: "Man sagt, dass sie in Ungarn die schönsten Frauen haben. Ich weiß das nicht, aber sie ist mit Sicherheit sehr hübsch."
Die "Women in Sport and Perception Agency" kritisiert Becker in einem Statement für die Zeitung "Daily Mail" in Person der Vorsitzenden Stephanie Hilborne hart: "Wenn sich zwei Männer wohlfühlen so über Frauen zu reden, dazu noch im Live-TV, zeigt das, dass noch viel zu tun ist."
Die BBC stellt sich vor ihren Experten, er habe einen "unbeschwerten Kommentar abgegeben, der nicht beleidigend sein sollte". Beleidigt hat Becker die junge Frau nicht. Was Hilborne und andere Kritiker stört, ist, dass der ehemalige Weltklassespieler die Frau auf ihr Aussehen reduziert. Ihr Kommentar dazu: "Sollten wir nicht die nächste Generation von Mädchen ermutigen, Sport zu treiben, anstatt darüber zu reden, wie Frauen aussehen?"
Es ist nicht das erste Mal, dass Becker wegen einer unbedachten Äußerung über das Aussehen einer Frau in die Schlagzeilen gerät. Erst vergangenes Jahr hatte er live auf Sendung über die Schiedsrichterin Marijana Veljovic geurteilt: "Ich muss sagen: Die Schiedsrichterin ist extrem schön. Das Auge isst mit."