Wirtschaft

Sexistischer Tiefpunkt: Bier aus Model-Vaginen

Eine Brauerei, die damit wirbt, Bier aus "Essenzen" heißer Models zu machen. Und das im Jahr 2018...

Heute Redaktion
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"Hinter dem Horizont der sexuellen Träume" schreibt die Brauerei zu diesem Post.
"Hinter dem Horizont der sexuellen Träume" schreibt die Brauerei zu diesem Post.
Bild: Instagram

Ja, die Mehrzahl von Vagina heißt tatsächlich Vaginen. Das ist aber auch schon das Einzige, was man von diesem Produkt lernen kann. Der Rest ist eher ein Schauermärchen in Sachen Sexismus.

Was die Anti-Sexismus-Abteilung des österreichischen Werberates dazu sagen würde, man mag es sich kaum vorstellen. Die sehen nämlich gar nicht gerne, wenn Personen auf ihre Geschlechtsmerkmale reduziert und dies in den Mittelpunkt der Werbegestaltung gerückt wird. Frauen zum Objekt machen. Die Gesellschaft ist ja eigentlich der Meinung, das dies der Vergangenheit angehören sollte.

Vaginal Beer

Eine polnischer Unternehmer hat unter dem Namen "The Order of Yoni" das Gegenteil gemacht und die vermeintlich glorreiche Idee verwirklicht, aus den "Milchsäurebakterien von Vaginen heißer Unterwäschemodels" ein Bier zu brauen. Zwei Jahre hat er daran gearbeitet, seit wenigen Tagen ist das Getränk erhältlich.

Dem Prinzip, durch sexy "Beiwerk" ein Produkt vermarkten zu wollen, wurde also noch eins draufgesetzt. Die stereotypen Männern unterstellte Dauer-Sehnsucht nach Geschlechtsverkehr ist die Grundlage des ganzen Projektes. Auch bei Durst will "Mann" anscheinend "nur das Eine". Und so soll die "Essenz" von leicht bekleideten Frauen namens "Paulina" und "Monika" das Verkaufsargument darstellen. Weltweit einzigartig, Gott sei Dank.

Sexuelle Anleitung am Etikett

Dem nicht genug finden sich auf der Innenseite des Etiketts Infos zu der "Dame", die man gerade "trinkt". Sie wird an dieser Stelle noch weiter zum Objekt degradiert, indem sie nach "Schönheit", "Grazie", "Sinnlichkeit" und "Charme" in Fünf-Sterne-Manier bewertet wird. Daneben: Eine bildliche Darstellung der "besten Sexstellung beim Biertrinken".

Die Brauerei bewirbt ihren Durstlöscher wie folgt: "Stell dir die Frau deiner Träume vor, dein Objekt der Begierde. Ihr Charme, ihre Sinnlichkeit, ihre Leidenschaft. Jetzt kannst du versuchen, wie sie schmeckt, ihren Geruch fühlen, ihre Stimme hören. Stell dir nun vor, wie sie dir eine leidenschaftliche Massage gibt und sanft flüstert, was du hören möchtest. Jetzt befreie deine Fantasien und stelle dir vor, dass all das in einer Flasche Bier enthalten sein kann."

Geschmackstest enttäuschend

Im Internet wird das unter anderem mit "krank und frauenfeindlich" kommentiert. Ein Mann, der es sich nicht nehmen ließ, das Bier zu kosten, war übrigens nicht beeindruckt. "Zu teuer", war sein Fazit. Um die umgerechnet 5,90 Euro pro Flasche bekommt man auch eine ganz normale Flasche Wein. (Claudia Schmied)