Österreich

Sexklub-König legt in U-Haft Lebensbeichte ab

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Seit Jänner in U-Haft, knickte Dr. Alexander Gerhardinger (51) jetzt ein: Österreichs einziger Akademiker im Bordellgewerbe gestand Straftaten, die ihn bis zu zehn Jahre hinter Gitter bringen können.

Der Verdacht schien ungeheuer: Im Jänner wurde Dr. Alexander Gerhardinger verhaftet, weil er Banditen beauftragt haben soll, sein Bordell "Centaurus" in Wien-Floridsdorf anzuzünden. Motiv: ein Versicherungsbetrug in Millionenhöhe. Der Kokel-Krimi passte nicht zur smarten Erscheinung des promovierten Betriebswirts. Nach einem bunten Berufsleben (voestalpine, Immobilien) hatte er sich im Rotlicht etabliert.

Mit seiner Sexsauna "Goldentime" wollte Gerhardinger gar an die Börse. Nebenbei setzte er sich als Buchautor ("Pufferzone") von klassischen Zuhältern ab. Doch nach zwei Monaten in der Zelle zerbröckelte jetzt der schöne Schein: Der gebürtige Linzer gestand, die oberösterreichische Neonazi-Gang "Objekt 21" über Jahre hinweg für Gangsterstückln gedungen zu haben.

Wie Söldner schüchterten sie Konkurrenten ein, setzten Skorpione in Bars aus und veletzten ein Opfer mit einer Motorsäge. Und weil Gerhardinger nach einem Steuerbescheid klamm war, zündeten das "Centaurus" an. Letzte Hoffung des Sexklub-Königs ist jetzt sein Top-Anwalt Nikolaus Rast. Der sagt zum Geständnis nur knapp: "Kein Kommentar". Aber aus seinen Augen blitzt die Unschuldsvermutung.

Wolfgang Höllrigl

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