Österreich

Sextäter in der U3 in U-Haft, wütet schon seit Mai

Über den nach zwei Sex-Übergriffen in der U3-Station Neubaugasse und Landstraße festgenommenen Mann ist die U-Haft verhängt worden.

Heute Redaktion
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Der Sex-Täter aus der U3 wird psychisch untersucht.
Der Sex-Täter aus der U3 wird psychisch untersucht.
Bild: Denise Auer

Wie nun bekannt wurde, soll der Verdächtige erstmals bereits Ende Mai eine Frau bedrängt haben. Bisher waren nur zwei Fälle bekannt, die sich am Montagabend innerhalb von zehn Minuten in den U3-Stationen Landstraße und Neubaugasse ereignet hatten.

Der Verdächtige soll sich jeweils auf Rolltreppen unmittelbar hinter seine 17 bzw. 24 Jahre alten Opfer gestellt und diese dann unsittlich im Intimbereich berührt haben, wobei er bei der Jüngeren eine Art Holzprügel verwendet haben dürfte, der von der Polizei sichergestellt werden konnte.

Frauen belasten Verdächtigen

Die jungen Frauen wurden mittlerweile vernommen und haben den 36-Jährigen - einen gebürtigen Tschechen, der über keinen festen Wohnsitz verfügt - belastet. Eine erste Auswertung des Videomaterials der Wiener Linien belegt ihre Angaben.

Bei dem Verdächtigen dürfte es sich um einen Serientäter handeln, denn schon vor mehr als sechs Wochen soll er eine ihm völlig unbekannte Frau in aller Öffentlichkeit belästigt haben, indem er ihr zu nahe kam und sie abtastete.

Als sie sich wehrte, soll er versucht haben, ihr einen Faustschlag ins Gesicht zu verpassen. Diesem konnte die junge Frau, der in weiterer Folge die Flucht gelang, ausweichen.

Psychiatrisches Gutachten wird erstellt

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 36-Jährigen wegen sexueller Belästigung und versuchter Körperverletzung. Das Strafgesetzbuch sieht dafür eine Strafdrohung von bis zu einem Jahr vor.

Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, sind in Bezug auf den Verdächtigen Hinweise auf eine möglicherweise vorliegende paranoide Schizophrenie schon länger bekannt. Ein psychiatrisches Gutachten wurde bisher allerdings nicht eingeholt. Das wird nun nachgeholt, um abklären zu lassen, ob der Mann überhaupt schuldfähig ist.

Seit der Überstellung des Mannes in die Justizanstalt Josefstadt dürfte sich dessen Zustand gebessert haben - möglicherweise aufgrund der Verabreichung von Medikamenten, über die der Obdachlose bis dahin nicht verfügte. (Red)