Österreich

Chefredakteur gefeuert: Jetzt spricht sein Anwalt

Heute Redaktion
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Reinhard Göweil
Reinhard Göweil
Bild: picturedesk.com/APA

Am Freitag wurde der Chefredakteur der "Wiener Zeitung" nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung von seiner Tätigkeit abberufen. Das sagt sein Anwalt.

Es sind schwere Vorwürfe, die eine junge Redakteurin gegen Reinhard Göweil, seit 2009 Chefredakteur der "Wiener Zeitung", erhob. Sie behauptet, von dem Journalisten sexuell belästigt worden zu sein. Die Zeitung reagierte und feuerte am Freitag ihren Chef - zu Unrecht, wie Göweils Rechtsanwalt, Dr. Gerhard Jöchl, am Dienstag in einer Aussendung mitteilt.

"Eine sexuelle Belästigung im rechtlichen Sinn hat mein Mandant nicht zu verantworten; ein allenfalls unerwünschtes oder auch unangebrachtes Verhalten meines Mandanten, für das sich Herr Göweil überdies bereits vor einem dreiviertel Jahr entschuldigt hat, stellt keinen Entlassungstatbestand dar", heißt es in der Stellungnahme.

Außerdem teilt Jöchl mit, dass Göweil keine weiteren öffentlichen Erklärungen geben wird.

Was war passiert:

Medienberichten zufolge soll es einen Schriftverkehr bzw. einen Chat auf Facebook zwischen Göweil und der jungen Journalistin geben, in dem er die Frau belästigt haben und ihr gleichzeitig einen Job angeboten haben soll. Göweil gab zu, "dass das ein schwerer persönlicher Fehler" war. "Aber was da jetzt daraus gemacht wird, ist für mich schwierig zu verstehen", so der 57-Jährige zur "Presse am Sonntag".

Göweil spricht über einen "kurzen, blöden Chat", der bereits im Jänner passiert sei. "Warum das jetzt aufpoppt, ist mir ein Rätsel", sagt der ehemalige Chefredakteur der "Wiener Zeitung". Er habe sich bei der Kollegin bereits für seine verbale Entgleisung entschuldigt. Seitdem habe er nichts mehr von ihr gehört. Göweil: "Ich habe eine Trottel-Facebook-Nachricht geschickt und mich danach entschuldigt." (red)