Szene

Sexuelle Belästigung: Per Klick zur Entschuldigung

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Ein US-Entwickler hat mit dem "Celebrity Perv Apology Generator" eine Website entwickelt, die per Knopfdruck Entschuldigungen für sexuelle Übergriffe liefert.

Das kann doch nur ein Scherz sein, denken sich wohl viele, die auf die Website des amerikanischen Entwicklers Scott McCaughey stoßen. Denn die Seite "Celebrity Perv Apology Generator" generiert automatisch Entschuldigungen für Personen, die unter dem Verdacht stehen, jemanden sexuell belästigt zu haben.

Passt das Statement nicht, gibt's ein neues

Die Statements sind richtig kreativ und mit Phrasen von echten Aussagen diverser betroffener Hollywood-Stars bespickt. "Ich habe selbst Töchter und empfinde die Anschuldigungen gegen mich deshalb als sehr beunruhigend. Ich war betrunken und realisiere jetzt, dass ich einen Fehler gemacht habe", heißt es etwa in einer solcher Entschuldigungen.

"Meine Handlungen spiegeln weder meine Werte wider, noch meine Persönlichkeit", geht es weiter im Text, der übrigens mit Statements von Schauspieler Kevin Spacey, dem Senator und Ex-Komiker Al Franken und dem TV-Moderator Charlie Rose versehen wurde.

Gefällt die vorgeschlagene Entschuldigung nicht, kann per Klick auf den Button "Try Again" ("Versuch's nochmal") ein neues Statement angefordert werden.

Ziel der klar ironisch gemeinten Website ist es, nicht nur die Öffentlichkeit für das Thema sexueller Übergriffe zu sensibilisieren, sondern ihr auch vor Augen zu führen, welche rhetorischen und psychologischen Tricks oft angewandt werden, um das Image von Promis zu schützen, informiert "Pressetext".

Welle von Enthüllungen

Im Zuge der #metoo-Debatte kamen in den letzten Wochen enorm viele schockierende Enthüllungen über sexuelle Übergriffe ans Tageslicht. Abgesehen von zahlreichen Anschuldigungen gegen Hollywood-Stars wie Harvey Weinstein und Kevin Spacey, melden sich in jüngster Zeit auch viele betroffene Ski-Sportlerinnen zu Wort. Ebenfalls Politiker – hierzulande Peter Pilz, in Amerika etwa Bill Clinton – sind nicht ausgenommen.

(ek)