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Sexuelle Übergriffe auf Festivals häufiger als man d...

Heute Redaktion
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Bild: Helge Woell//www.foto-woell.at

Viele verbinden Festivals mit ausgelassener Partystimmung, guter Musik und meist auch Alkohol. Die meisten denken aber nicht daran, dass auf Festivals viel häufiger als man denken würde auch sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigungen passieren.

Traumatherapeutin Alexandra Stiggerl, die seit 2012 bei der Beratungsstelle Frauennotruf München tätig ist, erklärt im Gespräch mit dem , warum über sexuelle Gewalt auf Festivals kaum berichtet wird. Gerade bei Großveranstaltungen würde die Hilflosigkeit von Frauen oft ausgenutzt werden. Es fließt meist Alkohol, im Trubel kann man leicht seine Freunde aus den Augen verlieren und das Handy hat nach einem Tag keinen Akku mehr - in solch einer Situation sind viele Festivalbesucherinnen ängstlich und wehrlos. Leider nutzen dies manche Männer bewusst aus.

Auch wenn man kaum von Vergewaltigungen auf solchen Events erfährt, heißt das nicht, dass sie nicht passieren. Wie Stiggerl weiß, fühlen sich die meisten Opfer sexuellen Missbrauchs dermaßen beschämt, dass sie nicht darüber reden wollen und den Vorfall verschweigen.

Opfer wird verantwortlich gemacht

Viele sind der Meinung, dass Frauen mit ihrer knappen Kleidung oder einem übermäßigen Alkoholkonsum Übergriffe provozieren. Das Gegenteil ist der Fall, meint Stiggerl gegenüber "Puls": "Eine Frau muss nackt und sturzbetrunken über ein Festival laufen können, ohne dass ihr etwas zustößt."

Um junge Frauen zu sensibilisieren und zu schützen, stehen auf den meisten Festivals weibliche Sanitäter parat. Außerdem würde die Festivalapotheke die Pille danach zur Verfügung stellen.

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