Österreich

Berliner Imamin plant liberale Moschee in Wien

Eröffnet in Wien bald eine neue Moschee? Ja, wenn es nach der Aktivistin und Rechtsanwältin Seyran Ates geht.

Heute Redaktion
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Die deutsch-türkische Rechtsanwältin Seyran Ates will in Wien eine liberale Moschee eröffnen. Das sagte die 55-Jährige zum "Volksblatt". Derzeit sei man auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Dieser soll bis Jahresende gefunden sein.

Ates hat bereits in Berlin die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee eröffnet. Dort dürfen Muslime aller Glaubensrichtungen beten – auch Männer und Frauen zusammen. Das türkische Präsidium für Religionsangelegenheiten wetterte über einen "Versuch zur Verfälschung der Religion". In Berlin werden die Räumlichkeiten übrigens bei der evangelischen Kirche gemietet.

Nach der Gründung sei Ates von vielen Muslimen weltweit angesprochen worden, so eine Moschee auch bei ihnen vor Ort zu gründen. In Österreich habe sie bereits Gespräche dazu geführt, sagt sie zu "Heute": "Es braucht eine Gemeinde, Räumlichkeiten und finanzielle Mittel. (..) Ich kann noch keinen genauen Zeitpunkt benennen, bis wann wir eine Moschee eröffnen werden, wenn wir es bis Jahresende schaffen würden, wäre das natürlich sehr schön. (..) Sobald die Pläne konkretere Form annehmen, werde ich diese bekannt geben. Wenn sich Menschen angesprochen fühlen und mitarbeiten wollen, so freuen wir uns natürlich über Zuspruch und Unterstützung."

Angst vor Fundamentalisten

Laut Ates sei die "die schweigende Mehrheit" der Muslime für eine liberale Moschee, fürchte sich aber vor Fundamentalisten. Diese würden alle anderen einschüchtern, wodurch wiederum der Eindruck des sehr konservativen muslimischen Mainstreams entstehe.

Seyran Ates steht derzeit unter Polizeischutz, weil sie immer wieder Morddrohungen erhält. Im Jahr 1984 wurde sie angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Der Verdächtige wurde trotz Augenzeugen freigesprochen und lebt bis heute unbehelligt in Berlin. Er gilt als Mitglied der nationalistischen Grauen Wölfe.

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