Österreich

Shaolin-Tempel bietet Kung Fu für Asylsuchende

Heute Redaktion
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Bild: Shaolin Tempel Austria

Der Shaolin-Tempel Austria in der Wiener Schlachthausgasse will Erfahrungen mit Kung Fu an Asylsuchende weitergeben. Darum lädt der Tempel diese Menschen ein, ein Quartal lang gratis am Unterricht teilzunehmen. 50 Männer aus dem Quartier Erdberg stellten sich dem ersten Training.

Der in der Wiener Schlachthausgasse will Erfahrungen mit Kung Fu an Asylsuchende weitergeben. Darum lädt der Tempel diese Menschen ein, ein Quartal lang gratis am Unterricht teilzunehmen. 50 Männer aus dem Quartier Erdberg stellten sich dem ersten Training.

"Wir wissen, dass ihre Heimat weit entfernt und möglicherweise verloren ist und ihr Aufenthaltsstatus bei uns prekär", heißt es in der Begründung für die liebenswerte Einladung. Am Dienstag gab es für Asylsuchende aus dem Wohnheim Erdberg ein Kung Fu Probetraining mit der Option, bis zu 50 Teilnehmern auf ein Quartal die kostenfreie Teilnahme an sämtlichen Kung Fu –Level-1-Einheiten im zu ermöglichen.

Trotz der Fastenzeit zu Ramadan war der sportliche Einsatz unter gemeinsamer Leitung von Shaolintempelgründer Wolfgang Gall und Shaolinmönch Shi Heng Zhan ernsthaft und beherzt. "Ein großes Problem des Flüchtlingsthemas", so Wolfgang Gall, "liegt in der Angst vor dem Fremden. Wir sehen im Kung Fu aber die Möglichkeit, uns gerade in der Begegnung mit der 1500 Jahre alten Bewegungskunst der Shaolinmönche von inneren Grenzen zu befreien und offen zu werden für einen Respekt, der keine Einbahnstraße bilden soll, sondern etwas, das wir geben und einfordern können."

"Vermitteln eine gemeinsame Sprache"

Der respektvolle und höfliche Umgang miteinander diene als wichtiger Schmierstoff zwischenmenschlicher Beziehungen und fördere somit das Zusammenleben. "Diese Männer kommen aus Ländern, in denen seit Jahren Krieg herrscht. Kung Fu als hochaktive Konzentration auf das Chan, das Hier und Jetzt, hilft beim Abbau von Aggression. Wir vermitteln eine neue gemeinsame Sprache und sind zuversichtlich, daß nach einigen weiteren Trainingseinheiten die Begleitung eines Dolmetschers nicht mehr notwendig sein wird", so Gall.

Die nächste Kung Fu Einheit für Flüchtlinge wird am 30. Juni 2015 ebenfalls von 18 bis 19 Uhr im Shaolin Tempel Austria stattfinden.