Wintersport

Shiffrin lässt tief blicken, wie schlecht es ihr ging 

Mikaela Shiffrin hat schwierige Monate hinter sich. Jetzt gibt sie tiefe Einblicke, wie sehr die Ausnahme-Skifahrerin in ihrer Karriere gelitten hat.  

Martin Huber
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Shiffrin: "Ich hatte das gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt."
Shiffrin: "Ich hatte das gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt."
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Ski-Superstar Mikaela Shiffrin hat in den letzten neun Monaten harte Schicksalsschläge erlebte Im Oktober 2019 starb ihre geliebte Großmutter, im letzten Februar 2020 dann auch ihr Vater Jeff bei einem Unfall daheim. Zuletzt kam die Corona-Krise dazu, die in ihrer Heimat, den USA, wütet.

Mikaela Shiffrin: "Meine Familie hat viel verloren"

"Meine Familie hat viel verloren. Manchmal ist es schwierig, sich nicht völlig hilflos zu fühlen", erklärt die dreifache Gesamt-weltcup-Siegerin gegenüber "people.com". Die 25-Jährige betont, dass sie im letzten Jahr viel gelernt habe. "Vor allem, dass es okay ist, sich nicht gut zu fühlen. Nicht immer gut drauf zu sein. Oder gar hilflos zu sein. Manchmal ist das alles ok."

Die Angst vor dem Versagen beschäftigt Shiffrin ihre gesamte Karriere, obwohl sie so viel gewonnen hat und Seriensiegerin ist. Mehrmals berichtete sie davon, dass ihr Körper am Start rebelliert. Sie musste oft erbrechen und das kurz vor dem Rennen. Mittlerweile hat die fünffache Weltmeisterin ihre Panik-Attacken im Griff. Jetzt erzählt die 25-Jährige gegenüber erstmals detailliert, was einst vor den Rennen in ihr vorging.

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    Mikaela Shiffrin: "Ich hatte das Gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt"

    Vor allem die Zeit nach den Olympischen Spielen in Sotschi 2014, wo sie mit 18 Jahren Slalom-Gold holte, sei wegen des Drucks brutal gewesen, so Shiffrin. "Ich ging an den Start und war wie gelähmt. Ich hatte Tränen in den Augen. Dann dachte ich, ich müsse erbrechen. Oder ich hatte das Gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt und ich nicht mehr atmen kann." Das sei ihr fast in jedem Weltcup-Rennen während einer ganzen Saison passiert.

    Gewonnen hat Shiffrin trotzdem oft. Bis heute 66 Mal. Ruhe und Gelassenheit gab ihr das jedoch nicht. Im Gegenteil. "Ich dachte nie, dass ich eine Person bin, die wegen des Leistungs- und Erwartungsdrucks so Probleme haben könnte. Aber genau das war der Fall. Ich ging durch diese Phase und musste lernen, meinen Kopf, die Emotionen und den Stress zu kontrollieren."

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