Musik

Shindy mit Bentley vor Gericht: "Verdiene nicht so gut"

Rapper Shindy droht eine saftige Strafe, weil er in seinem Musikvideo zu "Afalterbach" mit einem Fantasiekennzeichen durch die Stadt fährt. Der Musiker meint jedoch, dass die Strafe zu hoch angesetzt sei.
David Slomo
09.06.2020, 11:40

Die Single erschien im März 2019 und schlug damals hohe Wellen. Nach einer langen Pause kehrte der Rapper auf die Bildfläche zurück und lieferte unter anderem mit der Hymne für die Mercedes-Tuningwerkstatt AMG einen Hit. Vor allem das Video zu dem Song setzte neue Maßstäbe im Deutschrap. Doch genau dieses Musikvideo hat jetzt ein Nachspiel.

Shindy wurde nämlich während der Dreharbeiten geblitzt. Dafür muss er nun 175.000 Euro Strafe zahlen. Das ist jedoch nicht das Bußgeld für zu schnelles Fahren. Das Problem war das Kennzeichen, mit dem der Musiker durch den Radar fuhr. Darauf stand nämlich "DAD DY1". Nun wird ihm von der Staatsanwaltschaft Stuttgart Kennzeichenmissbrauch vorgeworfen.

Am Montag erschien Shindy zum zweiten Verhandlungstag vor Gericht. Er sprach kein Wort, sondern ließ seinen Anwalt reden. Dieser meinte: "Mein Mandant wollte mit dem Fantasie-Kennzeichen sicher nichts verschleiern. Es diente allein künstlerischen Zwecken." Zudem sei das geschätzte Nettoeinkommen von 150.000 Euro im Monat viel zu hoch angesetzt. Der Rapper würde viel weniger verdienen. Die Finanzlage für die Jahre 2018 und 2019 habe er offen gelegt. Deshalb forderte der Anwalt auch eine Senkung der Tagessätze.

Ob man Shindy diese Ausrede abkauft ist jedoch fraglich. Vor dem Amtsgericht fuhr er mit einem nagelneuen Bentley Continental GT Cabrio vor. Kostenpunkt: 220.000 Euro. Sein Gesicht verdeckte er mit einem Louis-Vuitton-Schal, mit welchem er auch das Gericht betrat. Der Anwalt bleibt jedoch bei seinem Standpunkt: "Eine Schätzung ins Blaue hinein ist unzulässig. Auch reichen bloße Mutmaßungen nicht aus. Das Gericht ist vielmehr zu weiteren Ermittlungen verpflichtet."

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