Österreich

Rassismus-Vorwurf: Jetzt redet der "Josef"-Chef

Heute Redaktion
Teilen
DIESES Taferl sorgt im Netz für Diskussionen. Jetzt spricht Wirt Günter Hager.
DIESES Taferl sorgt im Netz für Diskussionen. Jetzt spricht Wirt Günter Hager.
Bild: Facebook

Riesen-Empörung um ein Werbe-Taferl des Linzer Lokals "Josef" mit fragwürdigem Sager. Eigentümer Günter Hager entschuldigt sich jetzt im Web.

Wirklich viel "Wind um nix!", wie ein Facebook-User unter dem Entschuldigungs-Posting von "Josef"-Chef Günter Hager schreibt?

Am Wochenende hatte ein Taferl vor dem bekannten Lokal auf der Linzer Landstraße alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. "Isst du Schwein, kommst du Rein, isst du Pute, alles gute" stand (so geschrieben) drauf. Dazu wurde mit Kreide ein lächelnder Smiley gemalt. Nicht zu übersehen – die fehlerhafte Rechtschreibung.

Der Spruch, bzw. das Foto des Sprüche-Taferls, löste auf der "Josef"-Facebookseite, auch Tage später noch, einen Shitstorm aus. Mehrere hundert User straften den Wirt mit einer Ein-Stern-Bewertung ab.

Spruch war nicht in Ordnung

Kurz nachdem "Heute" bei "Josef"-Eigentümer Günter Hager nachgefragt und ihn um Stellungnahme gebeten hatte, kam auf Facebook die "Richtigstellung!": "Ja, der Spruch war nicht in Ordnung und wurde, nachdem ich davon erfahren hatte, sofort gelöscht! Ich möchte mich bei allen, die sich dadurch gestört fühlten, selbstverständlich entschuldigen", so Hager.

Er und seine Stellvertreter seien zum Zeitpunkt der Taferl-Anfertigung nicht im Lokal geweisen. Der Mitarbeiter, der den Spruch verfasst hatte – ein syrischer Kriegsflüchtling und selbst Moslem –, "wusste nicht was er da schreibt", erklärt der Josef-Chef.

Gegenüber "Heute" nimmt der Wirt seinen Mitarbeiter in Schutz. Er sei ein "super Typ und sehr engagiert", der Spruch aber sicher "nicht originell gewesen". Auch der verantwortliche Mitarbeiter möchte sich selbstverständlich bei allen entschuldigen, die sich dadurch beleidigt fühlten. Er habe die Order gegeben, den Spruch aus der Sammlung zu nehmen, so Hager gegenüber "Heute".

Nicht der einzige Aufreger

Zugegeben, die Rechtschreibung deutet darauf hin, dass das Taferl vom syrischen Mitarbeiter geschrieben worden sein könnte und vermutlich hat dieser wirklich nicht gewusst, was er da schrieb. Dennoch dürfte auch ein weiterer Mitarbeiter Hagers beim Taferl-Eklat dabei gewesen sein, zumindest schreibt das dieser selbst auf Facebook. Warum dieser den Mitarbeiter nicht auf den No-Go-Spruch aufmerksam gemacht hat, ließ der "Josef"-Chef im Gespräch mit "Heute" offen.

Das "Josef" ist für seine markigen Sprüche auf dem Taferl im Eingangsbereich bekannt. Es war nicht der erste peinliche Taferl-Entgleiser. So soll laut "Standard" nach einem Erdbeben in Indonesien, das 5.000 Todesopfer forderte, "Auch wenn die Erde bebt – Josef lebt" auf das Schild geschrieben worden sein.

Wirbel auch um Hitler-Geburtstag

Für Schlagzeilen sorgte das Lokal übrigens auch, als im Online-Kalender der Geburtstag von Adolf Hitler auftauchte. Ein Lehrling sollte die Geburtstage von berühmten Persönlichkeiten eintragen. Der Eintrag wurde später gelöscht, die Aufregung über den Eintrag stieß bei Hager allerdings auf wenig Verständnis, wie der "Standard" schreibt. Immerhin sei Hitlers Geburtstag in "jedem Geschichtsbuch zu finden", warf Hager ein.

Dass der "Josef"-Wirt eine FPÖ-Nähe hat, ist öffentlich kein Geheimnis. Heuer beteiligte sich Hager an der Sommerkampagne der Linzer FPÖ "Stolz auf Linz".

Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook

(cru)