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Siamesische Zwillinge in über 30-stündiger OP getrennt

In Rio de Janeiro konnten zwei am Gehirn zusammengewachsene Zwillingsbrüder in einer extrem komplizierten Operation voneinander getrennt werden.

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    Die siamesischen Zwillinge Bernardo und Arthur Lima konnten mit einer aufwändigen Operation voneinander getrennt werden.
    Die siamesischen Zwillinge Bernardo und Arthur Lima konnten mit einer aufwändigen Operation voneinander getrennt werden.
    Twitter/Gemini Untwined

    Die siamesischen Zwillingsbrüder Bernardo und Arthur Lima wurden in Rio de Janeiro unter der Leitung des britischen Kinderchirurgen Noor ul Owase Jeelani insgesamt sieben Mal operiert. Allein die letzten beiden Operationen dauerten mehr als 33 Stunden – 100 medizinische Mitarbeitende waren beteiligt. Die beiden Kinder waren am Gehirn zusammengewachsen, wie Sky News berichtet.

    Per Virtual Reality geübt

    Die beteiligten Chirurgen übten die Schritte der Operation über Monate per Virtual Reality, bevor sie mit den echten Eingriffen begannen. Jeelani bezeichnete die Operation als "bemerkenswerte Leistung" der Mediziner. Er betonte jedoch auch, dass die Eingriffe nur dank der auf öffentliche Spenden angewiesenen wohltätigen Organisation "Gemini Untwined" zustande kommen konnte.

    "Wir haben nicht nur den Jungen und ihrer Familie eine neue Zukunft ermöglicht, sondern auch das örtliche Team mit den Fähigkeiten und dem Selbstvertrauen ausgestattet, um solch komplexe Operationen auch in Zukunft erfolgreich durchführen zu können", so Jeelani. Dies sei nur dank der großzügigen Spenden der Bürgerinnen und Bürger möglich.

    Gabriel Mufarrej, der als weiterer leitender Arzt involviert war, beschrieb die Beziehung zwischen der Familie und dem Operationspersonal: "Seit die Eltern der Jungen vor zweieinhalb Jahren aus ihrer Heimat nach Rio gekommen sind, um unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, sind sie Teil unserer Familie hier im Krankenhaus geworden."

    "Gemini Untwined" (etwa: getrennte Zwillinge) ist eine Organisation, die Gelder für Geschwister, die am Kopf zusammengewachsen sind, sammelt. In der Medizin werden solche Kinder Craniopagus-Zwillinge genannt.

    Chirurgen hielten Operation für unmöglich

    Die Trennung von Bernardo und Arthur war eine der kompliziertesten Trennungsoperationen, die je durchgeführt wurde – viele Chirurgen hielten sie darum für unmöglich. Als fast vier Jahre alte Kinder sind die Zwillinge zudem die ältesten Zwillinge mit zusammengewachsenem Gehirn, die jemals getrennt wurden.

    Nach Angaben der Ärzte erholen sich die beiden im Krankenhaus gut und befinden sich aktuell in einer sechsmonatigen Phase der Rehabilitation. Laut "Gemini Untwined" liegt die Wahrscheinlichkeit, nach einer Schwangerschaft siamesische Zwillinge zu gebären, bei etwa eins zu 60.000, und nur fünf Prozent davon sind craniopagale Kinder.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com