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Sibirien-Kälte legt Eisdecke über ganz Europa

Heute Redaktion
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Heftiges Schneegestöber und eisige Temperaturen weit unter Null machen derzeit viele europäische Städte zu Eislandschaften. Verkehrschaos inklusive.

Ganz Europa liegt unter einer Eisdecke. Eine sibirische Kältewelle überzieht zahlreiche Ländern und Städte von London über Brüssel bis in den Süden nach Italien und die kroatische Adriaküste mit Schnee und Frost.

Besonders eisig ist es in den skandinavischen Ländern. Im Süden Schwedens blieben Fahrzeuge auf Straße reihenweise liegen. Eine Straße bei der Stadt Sjobo etwa ist übersäht mit in der Kälte liegengebliebenen Pkw und Lkw – ein geisterhafter Anblick.

In Großbritannien sorgte das "Beast from the East", wie die Briten die Kältewelle nennen, für Verkehrschaos. Vielerorts geht durch das heftige Schneegestöber und Eis nichts mehr. Die norwegische Botschaft in London gibt den britischen Bürgern im Geiste gute Nachbarschaft heimatliche Kältetipps: "In der Botschaft sind wir vor dem Wetter geschützt. Wir tragen zwei Schichten Wolle, wie unsere norwegischen Omas es uns beigebracht haben."

Bei unseren Nachbarn in der Schweiz, die Kälte sonst eigentlich gewöhnt sind, ist in mehreren Großstädten, etwa Zürich und Bern, der öffentliche Nahverkehr vielerorts zum Erliegen gekommen. Ein Zug blieb sogar in einem Tunnel stecken, die Passagiere mussten zu Fuß ins Freie marschieren. Sogar die Schweizer Meteorologen sind vom Wetter überrascht.

Nicht nur der öffentliche Nahverkehr ist betroffen. Der Flughafen Genf musste sämtliche Flüge absagen. Die Wetterbedingungen sind zu gefährlich.

Italien wurde von der Kältewelle völlig unvorbereitet getroffen. In dem Mittelmeer-Land kennt man so niedrige Temperaturen und Schneechaos nur aus dem Norden. Florenz und Rom liegen unter einer dicken Schneedecke. Der Verkehr kommt zum Erliegen. Auch in Venedig bietet sich ein ungewöhnliches Bild: schneebedeckte Gondeln und Schneemänner am weltberühmten Markusplatz.

Auch auf dem Badestrand von Lignano ist der Sand unter einer Schneedecke verschwunden:

Besonders tragisch: In Mailand erfror vor wenigen Tagen ein Obdachloser, weil er im Freien übernachtet hatte. Der Bürgermeister schickt Sozialarbeiter und Polizisten auf die Straße, um Obdachlose dazu zu bewegen, eines der Schlafquartiere aufzusuchen, doch viele lehnen ab.

Auch in Kroatien schlug die sibirische Kältewelle eiskalt zu. Mehrere dalmatinische Küstenstädte sind komplett eingeeist. Sogar der 22 Meter hohe Wasserfall Krcic fror durch kalte Temperaturen und eisige Winde komplett ein.

Auch in Frankreich kommt der Verkehr zum Erliegen. Auf den südlichen Autobahnverbindungen in Richtung Spanien wird vor Schnee gewarnt. Die Straßenverhältnisse sind äußerst schwierig und gefährlich.

(red)

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