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Sie stach sich ihre Augen im Drogenrausch aus

Heute Redaktion
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Ihre strahlend blauen Augen sind für immer fort.
Ihre strahlend blauen Augen sind für immer fort.
Bild: Facebook

Kaylee war eine Einser-Schülerin und hatte große Pläne für die Zukunft. Mit 19 Jahren begann sie jedoch Drogen zu nehmen und geriet auf die schiefe Bahn.

Noch vor über einem Monat beeindruckte die junge Blondine aus South Carolina die Menschen um sie herum mit ihren strahlend blauen Augen. Das kann sie seit dem 6. Februar jedoch nicht mehr. Da änderte sich nämlich alles.

An dem Tag stand Kaylee Tompkins vor einer Kirche. In ihrer Hand hielt sie ihre eigenen Augäpfel. Der Pastor rannte hinaus, weil die 20-Jährige schrie, und ihn anflehte, für sie zu beten. "Ich dachte, alle auf der Welt müssten sterben, wenn ich mir nicht sofort die Augen rausreißen würde", erklärte sie ihre Tat.

Gras, Alkohol und Crystal Meth

In der "Cosmopolitan" erklärt die einstige Einser-Schülerin, wie sie zur Drogen-Abhängigen wurde: Die gläubige Christin träumte davon Meeresbiologin zu werden. Ein Herzfehler machte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder musste die damals 17-Jährige dem Unterricht fern bleiben. Die Noten sackten in den Keller. Sie begann zu kiffen und verfiel dem Alkohol.

Als anschließend auch ihr Freund nach zwei Jahren Beziehung mit ihr Schluss machte, war das zu viel für die Schülerin. Zu Alkohol und Gras kamen auch Beruhigungstabletten hinzu. Doch auch das reichte ihr nicht. Sie griff dann zu Crystal Meth.

Ein Opfer sollte die Welt retten

Die Halluzinationen hätten sie für drei Tage wach gehalten. Sie erklärt, dass sie im Spiegel überall Mitesser gesehen hätte und sich solange im Gesicht kratzte, bis es komplett blutig war.

Neben Meth begann sie auch Ecstasy zu nehmen. Zwei Tabletten täglich. In dieser Zeit las sie immer öfter die Bibel und glaubte zu verstehen, dass Crystal Meth sie näher zu Gott bringen würde.

Ihre Mutter versuchte Kaylee zu retten, meldete sie in einer Entzugsklinik an. Die 20-Jährige stimmte sogar zu. Trotzdem kaufte sie am Tag darauf wieder Meth und nahm eine größere Menge als jemals zuvor. Die Halluzinationen ließen sie glauben, dass sie ein großes Opfer bringen müsste um die Welt zu retten.

Lieber blind als drogenabhängig

In der "Cosmopolitan" erzählt sie von dem Moment, in dem sie ihr Augenlicht für immer verlor: "Ich drückte meinen Daumen, Zeige- und Mittelfinger in die Augen, griff meine Augäpfel und zog an ihnen. Es strengte mich immens an, es war das Schwerste, das ich jemals getan habe. Ich konnte nichts mehr sehen, also weiß ich nicht, ob da Blut war. Ich bin sicher, die Drogen haben den Schmerz betäubt. Der Pastor hörte mich schreien: 'Ich will das Licht sehen' – und hielt mich zurück. Er sagte später, als er mich fand, hätte ich meine Augäpfel in der Hand gehabt und sie zerdrückt – irgendwie seien sie aber noch mit meinem Kopf verbunden gewesen."

Die 20-Jährige wurde umgehend in ein Spital gebracht und notoperiert - zu spät. Die Ärzte konnten ihre Augen nicht mehr retten.

Heute ist Kaylee medikamentös eingestellt. Eine Therapie hilft ihr dabei, ihr Leben als Blinde zu akzeptieren. Laut eigener Aussage, sei sie glücklicher als zuvor: "Ich bin lieber blind als drogenabhängig."

Ihre Familie sammelt derzeit Spenden für einen Blindenhund. Meeresbiologin möchte sie übrigens immer noch werden. (slo)