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Sie streitet Völkermord an europäischen Juden ab

Ursula Haverbeck (89) leugnet den Holocaust - und das ganz öffentlich. Dafür soll sie eine Haftstrafe antreten. Sie weigert sich jedoch.

Heute Redaktion
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Ursula Haverbeck vor Gericht.
Ursula Haverbeck vor Gericht.
Bild: picturedesk.com

Seit 2004 ist die "Nazi-Oma" im Visier der deutschen Justiz. Regelmäßig streitet sie den Massenmord an Juden im Dritten Reich ab. Etliche Verurteilungen wegen Verhetzung und Beleidigung hat sie schon gesammelt. Die Urteile akzeptierte die 89-Jährige aus Vlotho aber nie, legte immer wieder Rechtsmittel dagegen ein und verzögerte so die Vollstreckungen der Strafen.

Keine Spur von Haverbeck



Nun reichte es der Staatsanwaltschaft aber: Ursula Haverbeck sollte am Mittwoch eine zweijährige Haftstrafe antreten. Die 89-Jährige tauchte aber einfach nicht auf. Viel mehr noch: Sie tauchte unter. Keine Spur von der alten Dame. Ihr Haus steht leer, das Auto vor der Einfahrt ist verschwunden.

Was jetzt genau passiert ist unklar: Zu allererst wird die Staatsanwaltschaft informiert, dass Haverbeck nicht erschienen ist. Diese muss dann prüfen, ob Zwangsmaßnahmen angeordnet werden müssen. Bedeutet: Es kann passieren, dass ein Haftbefehl erlassen wird. Nur müsste man die 89-Jährige nun erstmal finden. (slo)