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Sie wollte cool sein: Mäderl droht mit Anschlag – Ha...

Heute Redaktion
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Cobra-Einsatz in einem Kinderzimmer im Mostviertel: Eine HLW-Schülerin wurde im Mai verhaftet, sie soll Anschläge geplant haben. „Sie trug das Kopftuch, um ihren Vater zu ärgern", so ihr Anwalt.

Eine noch 15-jährige Schülerin sitzt in Krems in U-Haft (zuständig ist LG St. Pölten, aber in St. Pölten ist kein Haftplatz frei). Sie hatte sich im Messenging-Dienst „Telegram" als „Dawud Al Amriki" ausgegeben und Anschläge unter Verwendung von Chemiewaffen in Wien und anderen Städten Europas angekündigt.

„Sie wollte sich wichtig machen, trug das Kopftuch nur, um ihren Vater zu ärgern", so Anwalt Wolfgang Blaschitz über seine Mandantin (Anm.: öster. Staatsbürgerin mit Wurzeln im Kosovo). Bei der Verhaftung Mitte Mai soll der Vater zu den Beamten gesagt haben: „Erschießt sie doch gleich!"

Statt Anschlag in die Küche

Anwalt Blaschitz kämpft um die Enthaftung des Mädchens. Ein Sozialplan mit Jugendgerichtshilfe, Sozialdienst der Justizanstalt Krems, Verein Neustart und Familie (unter anderem Backen mit Mutti, Aufpassen auf Neffen, Kulturprogramm, Nachhilfe in Mathe) wurde erarbeitet, vorerst umsonst - auch das Oberlandesgericht lehnte eine Enthaftung ab. Somit wird die Schülerin ihren 16. Geburtstag im Juni in Haft "feiern" müssen.

Kinderzimmer-Dschihad

Aber Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz gibt nicht auf: "Das ist klassischer Kinderzimmer-Dschihad. Sie wollte einfach nur cool sein. Wir werden ein neues Konzept erarbeiten und dieses wieder dem Erstgericht St. Pölten vorlegen." Für das Mädchen gilt die Unschuldsvermutung. (Lie)