Österreich

Sieben Kinder aus Wien verirrten sich im Wald

Eine Wiener Pfadfindergruppe löste am Donnerstag einen Großeinsatz aus: Sieben Kinder waren plötzlich in unwegsamen Gelände verschwunden.

Heute Redaktion
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Großalarm im Bezirk Oberwart: Sieben Kinder im Alter von zehn bis 13 Jahren einer Wiener Pfadfindergruppe war am Nachmittag nach einer Waldwanderung nicht am vereinbarten Treffpunkt aufgetaucht.

Die Wiener Pfadfindergruppe hatte in Oberpullendorf nahe der "Kaisereiche" ihr Lager aufgeschlagen. Mit einem Bus starteten die Kids dann am Donnerstagmorgen nach Rechnitz, wo sie von ihren Betreuern gegen 9 Uhr in acht Gruppen aufgeteilt wurden.

Die Kinder sollten alleine auf markierten Wegen durch den Wald des Günser Gebirges über den Geschriebenstein von Rechnitz nach Lockenhaus finden. Ihre Betreuer nahmen den direkten Weg zur Aussichtswarte, wo Kontrollpunkt mit den einzelnen Gruppen vereinbart war.

Als von eine der Gruppen gegen 16 Uhr noch nicht aufgetaucht war, starteten die Verantwortlichen zuerst eine Suchaktion auf eigene Faust. Sie durchkämmten die Umgebung nach den sieben Kids, versuchten auf dem Wanderweg ihre Spuren zurückzuverfolgen. Doch zwecklos, die zwei Mädchen und fünf Burschen blieben verschollen.

Hundertschaft durchkämmte Gelände

Erst fast sechs Stunden später, gegen 21.40 Uhr, riefen sie bei der Bezirksleitstelle in Oberpullendorf um Hilfe. Unter Leitung des Bezirkshauptmannes von Oberpullendorf, Klaus Trummer, wurde sofort eine groß angelegte Suchaktion mit einer Hundertschaft an Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr, zwei Förstern der Esterházyschen Gutsverwaltung, die Rettungshundebrigade, das Rote Kreuz sowie der Arbeitersamariterbund gestartet. Insgesamt waren 103 Helfer mit 18 Suchhunden an der Aktion beteiligt. Auch ein Hubschrauber des Innenministeriums stieg auf.

Aufgrund des unwegsamen Geländes mussten mehrere Einsatzteams gebildet werden, wobei jedes Team von einem Ortskundigen geführt wurde.

In Waldstück verirrt

Erst in den frühen Morgenstunden, gegen 5.25 Uhr, stießen ein Polizist aus Oberpullendorf und ein Feuerwehrmann der FF Hammerteich auf die vermissten Kinder. Sie hatten sich in einem Waldstück im Gemeindegebiet von Hammerteich verirrt.

Die jungen Pfadis waren gut ausgerüstet und hatten unter anderem einen Schlafsack, eine Decke und Reservekleidung bei sich.

Die beiden Helfer fanden die Pfadis in unmittelbarer Nähe der "Blauriegelhütte". Alle Kinder waren wohlauf und guter Dinge. Sie wurden dann zur Burg Lockenhaus begleitet, wo sie vorerst auf Wunsch der Eltern untergebracht wurden.

Einige der besorgten Eltern kamen noch während der Nacht nach Lockenhaus und wurden im Feuerwehrhaus – bis zur Auffindung der Kinder – von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. In Absprache mit Eltern und Betreuern wird das "Lagerleben" weiter fortgesetzt – die Kinder bleiben in Oberpullendorf. (red)