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Sieben Personen nach Türkei-Anschlägen verhaftet

Heute Redaktion
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In der zentraltürkischen Stadt Kayseri ist vor einer Universität eine Autobombe explodiert. Es gibt Berichte über 13 Tote und 55 Verletzte. Die türkische Regierung vermutet die PKK hinter dem Anschlag. Es wurde eine Nachrichtensperre verhängt.

In der zentraltürkischen Stadt Kayseri. Es gibt Berichte über 13 Tote und 55 Verletzte. Die türkische Regierung vermutet die PKK hinter dem Anschlag. Es wurden sieben Personen verhaftet, fünf weitere werden noch gesucht. 

Bei dem Anschlag sind nach letzten Angaben der Armee mindestens 13 Soldaten getötet und 55 weitere verletzt worden. Sowohl Präsident Erdogan als auch der türkische Vizeministerpräsident Numan Kurtulmus vedächtigen die PKK. Schon vor den Verhaftungen wurde eine Nachrichtensperre verhängt. Er wurde den Medien allerdings mitgeteilt, dass noch weiter ermittelt wird. Die prokurdische Oppositonspartei HDP verurteilte die Anschläge. 

Die Bombe detonierte um 8.45 Uhr an einem Eingangstor der Erciyes-Universität, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Sie traf einen öffentlichen Bus, zu dessen Fahrgästen Soldaten auf Urlaub zählten.Die türkische Regierung vermutet die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hinter dem tödlichen Anschlag. "Derzeit deuten alle Hinweise auf die PKK hin", sagte der stellvertretende Regierungschef und Regierungssprecher Numan Kurtulmus am Samstag dem Sender NTV.


 


Die Armee schloss nicht aus, dass es auch zivile Opfer gab. Laut einer Mitteilung der Streitkräfte hatten die Soldaten einen freien Tag und die Erlaubnis, diesen außerhalb der Kaserne zu verbringen.

"Märtyrer und Verletzte"

Polizei und Krankenwagen seien am Morgen an den Explosionsort geeilt. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. "Leider haben wir Märtyrer und Verletzte", Gouverneur von Kayseri, Süleyman Kamçi. Vizeministerpräsident Veysi Kaynak sagte im Fernsehsender auf NTV, "heimtückische Interessengruppen" hätten Mitglieder der Kayseri-Luftwaffenbrigade ins Visier genommen. Diese hätten "ausschließlich für die Sicherheit unseres Volks trainiert".

Nachrichtensperre verhängt

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu erklärte, insgesamt seien 55 Menschen verletzt worden. Sechs von ihnen befänden sich in kritischem Zustand. "Wir sind entschlossen in unserem Kampf gegen den Terrorismus", sagte der Minister in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stabschef Hulusi Akar. Dieser erklärte, der Kampf gegen Terroristen "innerhalb und außerhalb des Landes" werde fortgesetzt, bis auch der letzte Terrorist unschädlich gemacht worden sei.

Das Büro des Ministerpräsidenten verhängte vorübergehend eine Nachrichtensperre über die Explosion. Die Medien wurden aufgerufen, nichts zu veröffentlichen, was in der Öffentlichkeit Panik auslösen oder den Zielen von Terrororganisationen dienen könne.





 





44 Tote nach Doppelanschlag in Istanbul

Erst vor einer Woche war die Türkei von einem schweren Attentat erschüttert worden. Bei dem Doppelanschlag in Istanbul, das sich gegen die Polizei richtete, wurden 44 Menschen getötet. Zu der Tat bekannten sich die Freiheitsfalken Kurdistans, eine radikale Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Als Reaktion nahmen die türkischen Behörden mehr als 200 Politiker der prokurdischen Partei HDP fest.

Seit der erneuten Eskalation des Konflikts zwischen den Kurden und der türkischen Regierung im Sommer 2015 lehnt Ankara jeden Dialog mit der HDP ab. Sie betrachtet die Oppositionspartei als politischen Arm der PKK. Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet ihre Politiker regelmäßig als "Terroristen". In den vergangenen Monaten weitete die Regierung ihr Vorgehen gegen die HDP und ihren regionalen Ableger, die DBP, aus.