Niederösterreich

Sieben tödliche Fußgängerunfälle in NÖ im Jahr 2021  

Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist in Niederösterreich im Vorjahr von neun auf sieben zurückgegangen. Fünf der Todesopfer waren Senioren.

Tanja Horaczek
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Fußgänger verstarb noch an der Unfallstelle.
Fußgänger verstarb noch an der Unfallstelle.
Bild: privat

Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist in Niederösterreich im Vorjahr von neun auf sieben zurückgegangen, die niedrigste Opferzahl seit Bestehen der Unfallstatistik, berichtet der VCÖ. Fünf der sieben Todesopfer waren älter als 70 Jahre. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem im Ortsgebiet, wie mehr Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 und übersichtliche Übergänge.

NÖ bei tödlichen Fußgängerunfällen auf Platz 2

„Die Verkehrssicherheit für Fußgänger steigt. Aber auch wenn im Vorjahr die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle in Niederösterreich so niedrig wie noch nie war, die sieben Todesopfer sind Mahnung, weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Im Jahr 2015 kam es in Niederösterreich noch zu 16 tödlichen Fußgängerunfällen. Im Bundesländer-Vergleich weist Oberösterreich mit acht die höchste Anzahl tödlicher Fußgängerunfälle auf, nach Niederösterreich hat Wien mit sechs die dritthöchste Opferzahl.

Bei drei tödlichen Fußgängerunfällen gab es laut Innenministerium Fremdverschulden, davon wurden zwei von Pkw verursacht. Nach wie vor sind Senioren die größte Opfergruppe. Fünf der sieben Todesopfer waren älter als 70 Jahre, drei davon älter als 80 Jahre.

Wenig Rücksicht auf ältere Menschen

„Das Verkehrssystem nimmt auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht. Zusätzlich muss unser Verkehrssystem auch fehlertoleranter werden. Ein Fehler darf nicht mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen bestraft werden. Es braucht mehr Maßnahmen, die die Mobilität für ältere Menschen und somit für alle sicherer machen,“ betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Im Ortsgebiet Tempo 30

Im Ortsgebiet erhöht vor allem mehr Verkehrsberuhigung die Verkehrssicherheit. Je mehr Alltagswege im Ort zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt werden, umso höher die Verkehrssicherheit für Fußgänger, insbesondere für ältere Menschen und Kinder, verdeutlicht der VCÖ. Als Höchstgeschwindigkeit sollte im Ortsgebiet Tempo 30 die Regel und Tempo 50 die Ausnahme sein. Wichtig sind zudem übersichtliche Straßenübergänge sowie ausreichend breite und barrierefreie Gehsteige. Wo es Fußgänger-Ampeln gibt, ist für ältere Menschen wichtig, dass diese ausreichend lange Grünphasen und kürzere Rotphasen haben.

Auch außerhalb der Ortsgebiete sind Maßnahmen für mehr Sicherheit für die Fußgängerinnen und Fußgänger wichtig. „Jede Wohnsiedlung soll den nächstgelegenen Ort über einen sicheren Gehweg erreichen. Dort, wo das noch nicht der Fall ist, ist eine rasche Sanierung nötig“, spricht sich VCÖ-Expertin Mosshammer für eine Infrastrukturoffensive für sichere Gehwege aus.

Fußgängerunfälle in NÖ der letzten Jahre:

Jahr 2021: 7 Todesopfer

Jahr 2020: 9 Todesopfer

Jahr 2019: 10 Todesopfer

Jahr 2018: 11 Todesopfer

Jahr 2017: 12 Todesopfer

Jahr 2016: 12 Todesopfer (Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2022)

Die meisten Todesopfer gab es im Jahr 2002. Hier kamen 34 Personen bei Fußgängerunfällen ums Leben.