Österreich

Siebenschläfertag: Sommer ohne Hitzerekorde

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Wie das Wetter am Siebenschläfertag ist, so wird es die folgenden sieben Wochen bleiben. Das besagt zumindest eine alte Bauernregel. Trifft sie zu, dann steht uns ein "einigermaßen stabiler" Sommer ohne große Hitzerekorde bevor, sagt Meteorloge Roland Reiter von Ubimet.

am Siebenschläfertag ist, so wird es die folgenden sieben Wochen bleiben. Das besagt zumindest eine alte Bauernregel. Trifft sie zu, dann steht uns ein "einigermaßen stabiler" Sommer, allerdings ohne große Hitzerekorde bevor, so ein Meteorologe.

Der ursprüngliche Siebenschläfertag ist der 27. Juni. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform ist der Tag, um den sich die Bauernregel eigentlich dreht, allerdings der 7. Juli. Geht man von diesem Tag aus, so wird es dieses Jahr zwar durchaus hochsommerlich mit Temperaturen etwas unterhalb der 30 Grad, ein Rekordsommer wie vergangenes Jahr erwartet uns heuer aber nicht, meint Meteorologe Roland Reiter von Ubimet.

Nach dem derzeitigen Stand wird es in diesem Sommer immer wieder starken Atlantik-Einfluss geben, gibt sich der Ubimet-Meteorloge vorsichtig. "Es wird kein Sommer der Extreme", sagt Reiter. Zwar steht den Österreichern noch ein ordentlicher Hochsommer bevor, dieser wird aber immer wieder von  Perioden der Abkühlung durchbrochen.

"Im Juni ist leider kein Badewetter mehr zu erwarten", sagt Reiter. Der Donnerstag bleibt weitgehend bewölkt und kühl. Die Temperaturen steigen nur vereinzelt über die 20-Grad-Marke.

Am Freitag überwiegen im Westen und Südwesten meist dichte Wolken und zeitweise regnet es . Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1700 Metern und 2000 Metern Seehöhe. Sonst wechseln tagsüber sonnige Abschnitte mit teils dichten Wolken und von Salzburg ostwärts bis ins westliche Niederösterreich ist auch mit zeitweiligen Regenschauern zu rechnen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Nordwest. Es ist mit Frühtemperaturen von 6 bis 11 Grad und Tageshöchsttemperaturen von 14 bis 22 Grad zu rechnen.

Am Samstag startet der Tag noch überall freundlich mit zumindest zeitweiligem Sonnenschein. In der Folge nimmt jedoch die Bewölkung langsam zu und im Westen und Norden setzt Regen ein. Den meisten Niederschlag gibt es zwischen dem Tiroler Unterland und dem westlichen Niederösterreich, den meisten Sonnenschein bis zum Abend hingegen im Südosten Österreichs. Der Wind weht mäßig, im Donauraum zeitweise auflebend, aus West bis Nord. Die Frühtemperaturen liegen zwischen 6 und 14 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 14 und 22 Grad.

Am Sonntag bleibt es entlang der Alpennordseite zwischen dem Bodensee und dem westlichen Niederösterreich noch meist dicht bewölkt. Hier regnet es außerdem immer wieder. Auch sonst folgen auf sonnige Abschnitte immer wieder dichte Wolken, die örtlich vor allem während der ersten Tageshälfte kurze Regenschauer bringen. Weitgehend trocken ist es lediglich von Osttirol bis Unterkärnten. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus Nordwest. Im Donautal sowie über dem östlichen Flachland weht der Wind stärker. 9 bis 16 Grad hat es am Morgen, 16 bis 23 Grad tagsüber.

Erst in der kommenden Woche kehrt der Sommer zurück. Während die Sonne am Montag noch zaghaft ist, steigen die Temperaturen ab Dienstag wieder deutlich über 25 Grad. Im Juli stehen uns hochsommerliche Tage mit Temperaturen über 30 Grad bevor.

Bauernregeln:


Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.
Wenn’s am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.
Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag

Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag einer alten Legende. Danach hatten sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249–251) in einer Berghöhle nahe Ephesus Zuflucht gesucht. Sie wurden entdeckt und lebendig eingemauert. Der Legende nach starben sie nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang. Am 27. Juni 446 wurden sie zufällig entdeckt, wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später.
Statistische Analysen ergaben, dass sie zwar nicht für den Siebenschläfertag selbst, jedoch für die erste Juliwoche  in bis zu 80 % der Fälle zutrifft, was mit der vom Jetstream abhängigen Großwetterlage zusammenhängt, welche sich üblicherweise Ende Juni bis Anfang Juli für einige Zeit stabilisiert. Da diese Bauernregel schon deutlich vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 entstand, ist der heutige Siebenschläfertag eigentlich der 7. Juli. Für den Zeitraum vom 5. bis zum 10. Juli hat der Meteorologe Franz Baur (1887–1977) eine statistische Häufung nachgewiesen.
Liegt der Jetstream im Norden, so werden Tiefdruckgebiete meist in Richtung Nordeuropa abgelenkt und Hochdruckgebiete dominieren das Wetter im südlichen Mitteleuropa, liegt er weiter südlich, so können Tiefs über Mitteleuropa hinwegziehen.