Für 875 Millionen Euro

Siegerprojekt fix! So sieht Klinik Hietzing bald aus

Bis 2038 wird aus dem ersten Gemeindespital eine moderne Stadtklinik. Der Entwurf soll moderne Medizin mit viel Tageslicht und Grünraum verbinden.

Wien Heute
Siegerprojekt fix! So sieht Klinik Hietzing bald aus
So soll der Eingangsbereich der Klinik Hietzing künftig aussehen - modern, hell und offen.
Atelier Thomas Pucher_Evocative Images

Bis 2040 will die Stadt alle Wiener Spitäler, mit Ausnahme der Klinik Floridsdorf, modernisieren - wir berichteten. In einer ersten Phase bis 2030 sind dafür Investitionen von 3,3 Milliarden Euro aus dem Wiener Stadtbudget vorgesehen. Dazu kommt noch Geld aus dem Wiener Gesundheitsfonds. 

Umgestaltung bis 2038

Für die neue Klinik Hietzing wurde im Dezember 2022 ein Architekturwettbewerb vom Wiener Gesundheitsverbund ausgelobt. Planungsteams aus der gesamten EU waren eingeladen, in einem offenen, zweistufigen und anonymen Verfahren ihre Entwürfe einzureichen. Nun präsentierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker das Siegerprojekt des Ateliers Thomas Pucher.

Bis 2038 soll aus dem ersten Wiener Gemeindespital eine moderne Stadtklinik werden. Aus 16 eingereichten Projekten hat eine elfköpfige Fach-Jury den Entwurf des Planungsteams ausgewählt. Bewertet wurden neben der städtebaulichen Qualität die Funktionalität, die baukünstlerische Lösung, die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie die Wirtschaftlichkeit in der Errichtung, im Betrieb und in der Erhaltung.

"Alle Leistungen unter einem Dach"

Das Siegerprojekt überzeuge, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), mit einem modernen Zentralgebäude, in dem Patienten alle medizinischen Leistungen inklusive Zentrale Notaufnahme und Erstversorgungsambulanz unter einem Dach vorfinden werden. Dennoch wirke das Gebäude feingliedrig und habe eine einfache und logische Struktur. "Der Entwurf verbindet moderne Medizin mit viel Tageslicht und Grünraum. Bis 2038 wird am Gelände der Klinik Hietzing somit ein Wohlfühlort für Patienten, Besucher und nicht zuletzt für das Personal entstehen!"

Baustart für den Klinikneubau mit 850 Betten ist 2026. In mehreren Etappen wird das Bauprojekt dann  auf dem jetzigen Klinikgelände umgesetzt. "Wir bauen bei laufendem Betrieb und trotzdem bleibt die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung in gewohnter Qualität rund um die Uhr aufrecht", betont Hacker. 875 Millionen Euro werden für die Errichtung des Neubaus in Hietzing veranschlagt. 

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    So soll die Klinik Hietzing künftig aussehen.
    So soll die Klinik Hietzing künftig aussehen.
    Atelier Thomas Pucher_Evocative Images

    Nachhaltigkeit im Fokus

    Im Jury-Protokoll wurde festgehalten: "Neben funktioneller Klarheit sind Tageslichtführung, Orientierungsmöglichkeit und hohe Aufenthaltsqualitäten im Innen- und zugeordneten Außenraum unabdingbare Voraussetzungen für Patienten, Nutzer und Besucher einer zeitgemäßen Klinik. Dies löst das Projekt mit hoher Qualität ein."

    Nachhaltigkeit steht dabei im Fokus. Dachbegrünungen, großzügige Innenhöfe und die Winddurchlässigkeit des Gebäudekomplexes sollen sich positiv auf die Stadtklima-Bilanz des Projektes auswirken. Die Energieversorgung der neuen Klinik trägt durch eine Kombination aus Fernwärme und Geothermie ebenfalls zur Nachhaltigkeitsstrategie bei. Der Naturraum bleibt als Naherholungsgebiet erhalten.

    Neubau statt Pavillonstruktur

    Für den Ärztlichen Direktor der Klinik Hietzing Wolfgang Huf beginnt mit der Präsentation des Siegerprojektes ein neuer Zeitabschnitt: "Wir werden einen Neubau bekommen und uns von der in die Jahre gekommenen Pavillonstruktur verabschieden". Die Wegelogistik werde dadurch um ein Vielfaches effizienter. Das Siegerprojekt berücksichtige aber auch die wichtigsten Elemente der sogenannten Heilenden Architektur. Dazu gehören viel Tageslicht, viel Grün und viele Freiräume. "Diese Gestaltungselemente werden nicht nur unseren Patienten zugutekommen, sondern für unsere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz machen, an dem sie ihr Potenzial voll entfalten können."

    Das Architekturmodell des Siegerprojekts sowie die weiteren Entwürfe, die für die zweite Wettbewerbsstufe ausgewählt wurden, können im Rahmen einer Wettbewerbsausstellung von 14. bis 15. November von 10 bis 17 Uhr sowie am 17. November von 10 bis 19 Uhr im Ausstellungsareal der Klinik Hietzing (Eingang Jagdschlossgasse 59) besichtigt werden.

    red
    Akt.