Die Sanierung und die Erweiterung des Museums, das jährlich mehr als 100.000 Besucher empfängt, soll 2020 abgeschlossen sein. Geplant ist etwa der komplette Rückbau der gründerzeitlichen Fassade in ihren originalen Zustand. Zudem werden neue Garderoben- beziehungsweise Sanitär-Räume im Erdgeschoss sowie ein Museums-Café eingerichtet und die Zugänge zu Museum und Bibliothek barrierefrei erschlossen.
Private Räume werden geöffnet
Erstmals in der Geschichte des Sigmund Freud Museums werden die privaten Räume der Familie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In Freuds früherer Ordination im Hochparterre wird die Kunstsammlung, die u.a. mit Werken von Pier Paolo Calzolari, Joseph Kosuth, Franz West, Heimo Zobernig, Sherri Levine und Georg Herold aufwartet, präsentiert.
Laut dem kaufmännischen Museums-Leiter, Peter Nömaier, soll noch heuer mit den Arbeiten begonnen werden. Die Eröffnung des renovierten Museums ist für Mai 2020 geplant, davor wird das Haus für maximal 12 Monate geschlossen. Voraussichtlich ab Mitte 2019 ist ein Ersatzbetrieb in räumlicher Nähe zum Museum vorgesehen.
Sigmund Freud (* 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren, gestorben am 23. September 1939 in London) war ein österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Er war der Begründer der Psychoanalyse, war an der Entdeckung der schmerzstillenden Wirkung von Kokain beteiligt und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Freud war mit Martha Bernays verheiratet und hatte insgesamt sechs Kinder.
Begründer der Psychoanalyse
"Um den Widerhall von Freuds Stimme für zukünftige Generationen zu erhalten, investieren wir in die Modernisierung und Neugestaltung dieses wichtigen Museums", erklärte Kulturminister Thomas Drozda bei der Präsentation der Pläne. Auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny zeigte sich beeindruckt: "Die Berggasse 19 beherbergte mit Sigmund Freud einen der wichtigsten Denker und Forscher des 20. Jahrhunderts. Nachdem der Originalzustand seiner Wohn- und Wirkungsstätte erhalten blieb, ist sein Genius loci bis heute spürbar."
Die Gesamtkosten der Sanierung betragen fast 4 Millionen Euro. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit 844.000 Euro, die Stadt mit 1,69 Millionen Euro, und die Sigmund Freud Privatstiftung übernimmt 1,4 Millionen Euro. (cz)