Silber-Rodler rief bei Dopingkontrolle seine Frau an

Bei Olympia gelten strenge Regeln - besonders in China. Nicht nur wegen den strengen Corona-Tests. Bei jedem Bewerb wird genau kontrolliert, ob alles mit rechten Dingen zugeht. So müssen auch die Medaillengewinner nach den Rennen sofort zur Dopingkontrolle. Diese Erfahrung machte auch Wolfgang Kindl, der dabei aber trotzdem mit seinen Emotionen wohin musste.

Der Tiroler jubelte in Peking nach drei neunten Plätzen bei Olympia endlich über seine erste Olympia-Medaille, konkret über Silber. Seine Freude wollte er mit der Familie teilen, die aber nicht in Peking mit dabei sein kann. Also wählte Kindl eine gut bekannte Nummer zu einer ungewöhnlichen Zeit.

Anruf bei der Kontrolle

"Ich habe meine Frau bei der Dopingkontrolle angerufen", grinste er beim Medientermin nach dem Rennen. "Ich dachte mir, dann hab ich das gleich erledigt. Ich wollte kurz einmal Danke sagen." Kindls Frau hatte am "Weg zu Olympia" einiges mitgemacht. Um sich nicht mit Corona zu infizieren begab sich der ÖRV-Athlet in die selbstgewählte Isolation mit seinem Kollegen Nico Gleirscher in einer Ferienwohnung.

Public Viewing in der Heimat

Doch nicht nur seine Frau musste lange auf ihn verzichten, sondern natürlich auch seine übrige Familie. Die fieberte aber beim Showdown in Peking eifrig vor den TV-Geräten mit. "Zu Hause haben sie ein Public Viewing organisiert", berichtet Kindl. "Ich war nach dem Rennen quasi live nach Tirol geschaltet. Die ganze Familie und meine Freunde waren da. Ich habe mit allen geredet, es ist cool zu sehen, dass alle zu Hause gefeiert und sich für mich gefreut haben."

Richtig freuen kann sich Kindl hoffentlich auch noch über weitere ÖRV-Erfolge bei Olympia, denn auch bei den Damen-Rennen und im Teamevent gehört Österreich zu den Mitfavoriten. Danach steht einem schönen Familien-Empfang in der Heimat wohl nichts mehr im Weg.