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Silikon für Billig-Implantate aus D

Heute Redaktion
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Bild: Benoit Tessier / Reuters

Die französische Firme PIP, die hunderttausende krebserregende Brustimplantate herstellte, bekam ihr Silion aus Deutschland. Der Chemiegroßhändler Brenntag gibt zu, PIP beliefert zu haben. Allerdings hätten sie die Firma informiert, dass das Silikon nur für die Industrieproduktion bestimmt gewesen sei, verteidigen sich die Hersteller.

Die französische Firme PIP, die hunderttausende krebserregende Brustimplantate herstellte, bekam ihr Silion aus Deutschland. Der Chemiegroßhändler Brenntag gibt zu, PIP beliefert zu haben. Allerdings hätten sie die Firma informiert, dass das Silikon nur für die Industrieproduktion bestimmt gewesen sei, verteidigen sich die Hersteller.

Im Skandal um , meldet sich jetzt der Silikonhersteller Brenntag aus Deutschland zu Wort. Der Chemiegroßhändler hat sein Silikon an PIP geliefert. Die Konzernsprecher betonten jedoch, dass sie in den mitgelieferten Produktangaben darüber informiert hätten, dass das Silikon nur zur Verwendung in der Industrieproduktion bestimmt sei.

Brenntag erklärte weiter, im April 2010 eine Anfrage der französischen Behörden zu der Silikonlieferung vollständig beantwortet zu haben. Seitdem habe es keine weitere Anfragen gegeben. Sollte es aber neue Nachfragen geben, werde Brenntag sich bemühen, alle erforderlichen Informationen bereitzustellen. Nach eigenen Angaben ist die Firma mit Sitz in Mülheim an der Ruhr Weltmarktführer bei der Distribution von Industrie- und Spezialchemikalien.

Die im Jahr 2010 aufgelöste Firma PIP hatte weltweit Hunderttausende mit einem Billigsilikon gefüllte Brustimplantate verkauft. Danach war es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen. Die Brustimplantate werden teils sogar für Krebsfälle verantwortlich gemacht. In einem einzigartigen Aufruf empfahlen die Behörden in Frankreich rund 30.000 Frauen, sich die PIP-Implantate vorsichtshalber entfernen zu lassen.

APA/Red.