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Silvester-Übergriffe in Köln wären verhinderbar gewe...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht von 2015 auf 2016 hätten verhindert werden können. Zu diesem Schluss kommt der Abschlussbericht des Aufklärungsgremiums des nordrhein-westphälischen Landtages. Hätten die Behörden nach den ersten Straftaten entschlossen durchgegriffen, wäre es nicht zu einer "Sogwirkung" gekommen. Die Polizei habe aber viel zu wenige Beamte dafür abgestellt.

Die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht von 2015 auf 2016 hätten verhindert werden können. Zu diesem Schluss kommt der Abschlussbericht des Aufklärungsgremiums des nordrhein-westphälischen Landtages. Hätten die Behörden nach den ersten Straftaten entschlossen durchgegriffen, wäre es nicht zu einer "Sogwirkung" gekommen. Die Polizei habe aber viel zu wenige Beamte dafür abgestellt.

Die große Anzahl an sexuellen Übergriffen bei den Silvesterfeiern am Kölner Hauptbahnhof sorgten vor etwas mehr als einem Jahr für einen weltweiten Schock. Eine Mitschuld daran tragen auch die Behörden, die nicht rechtzeitig und energisch genug eingegriffen hätten, nachdem erste Fälle bekannt wurden. Das ist das Fazit des Abschlussbericht des Aufklärungsgremiums, wie der deutsche "Express" berichtet.

"Fataler Sogeffekt", weil Polizei nicht eingriff

Demnach hätten die Übergriffe "zumindest weitgehend verhindert werden können, wenn schon bei den ersten Straftaten frühzeitig und entschlossen durchgegriffen worden wäre", so der Bericht. Weil die Polizei nicht eingriff, entwickelte sich ein "fataler Sogeffekt".

Für ein effektives Vorgehen hätten aber der Überblick und die nötigen Kräfte gefehlt. Die Einsatzplanung der Stadt Köln und der Landespolizei wird wegen mangelnder Berücksichtigung der Erfahrungen aus den Vorjahren als "unzureichend" bewertet.

Verteidigung statt Aufklärung

Angeprangert werden in dem Bericht auch die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei sowie der Politik. Die Kommunikation der Behörden seien "falsch und irreführend" gewesen. Die Politik der Landesregierung sei "erkennbar eher auf Verteidigung als auf Aufklärung ausgerichtet" gewesen.

Der Abschlussbericht wurde laut "Express" am Donnerstagnachmittag den Ausschussmitgliedern zur finalen Beratung übersandt. Anfang April soll er im Plenum des Landtags verabschiedet werden.