So schön die Döblinger-Villa von Richard Lugner ist, so hoch sind die Kosten, die das Anwesen verschluckt. Zu den Erhaltungskosten kommen Sanierungen, die dringend gemacht gehören. Geldbeträge, die Simone Lugner (42) derzeit nicht hat.
Seit ihrer Kündigung in der Lugner City bezieht die Witwe des Baumeisters Arbeitslosengeld. "Ich war schockiert. 55 Prozent vom Nettolohn von vor zwei Jahren und davor. Früher waren es 80 Prozent. Normal geht es, braucht man ja nur zur Überbrückung. Aber bei dem Haus geht sich das nicht aus", erzählt sie "Heute", in welcher finanziellen Lage sie sich befindet.
„Richard wollte, dass ich dort wohne, auch nach seinem Tod!“Simone Lugnerüber den Wunsch ihres verstorbenen Mannes
"Meine Ersparnisse gehen dabei drauf, und Mama ist auch eingesprungen", kommt sie teilweise an den Rand der Verzweiflung. Jede noch so kleine Ausgabe überdenkt sie zweimal. "Mein Ziel ist es, mir mein Leben wieder gut leisten zu können. Das heißt für mich: nicht zu überlegen, ob ich mir den veganen Tuna um 4,99 Euro leisten kann. Sondern ihn einfach kaufen, wenn ich will. Jetzt tue ich es nicht. Ist zu teuer. Das ist für mich Luxus – nicht überlegen zu müssen, ob sich das jetzt noch ausgeht."
Immer wieder muss sie sich Sätze wie "Dann zieh halt aus" anhören. "Nein, warum sollte ich? Solange es geht, werde ich dort bleiben. Richard wollte, dass ich dort wohne, auch nach seinem Tod. Es ist ein sehr schönes Haus und ich werde es schaffen, die Kosten zu minimieren. Es braucht Zeit, aber es wird passieren", zeigt sie sich kämpferisch.
Es gibt aber natürlich auch andere Momente, wie sie offen zugibt. "Ich habe natürlich schon auch ans Aufgeben gedacht. Aber nein, es kommt nicht infrage. Ich werde weiter kämpfen. Richard und ich haben es uns so ausgesucht damals. Er auch über seinen Tod hinaus so geregelt. Es wird alles so kommen, wie es kommen soll, und es wird gut sein."