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"Sind aus zweiter Welle nie wirklich herausgekommen"

Intensivmediziner Thomas Staudinger vom Wiener AKH sieht geplante Öffnungen skeptisch, denn die Intensivstationen seien seit Herbst dauerbelastet.

Rene Findenig
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AKH Wien: Nicht akute Operationen werden bereits verschoben.
AKH Wien: Nicht akute Operationen werden bereits verschoben.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Die Regierung hat im Osten des Landes, wo die Zahlen auf den Intensivstationen dramatisch sind, die Corona-Maßnahmen bis 18. April verlängert. Gleichzeitig wurde aber eine Öffnungs-Kommission eingesetzt, die Lockerungen prüfen und Details bereits in rund zwei Wochen bekanntgeben soll. Hunderte Neuinfektionen und immer mehr Intensivpatienten, aber auch Aufsperren von Gastro, Handel und Co., passt das zusammen? Nicht ganz, sagt Intensivmediziner Thomas Staudinger vom AKH Wien im Ö1-"Morgenjournal". 

"Naja, man kann natürlich alles machen" und es sei "sicher gut", dass man über Öffnungsschritte nachdenke und die Entwicklung der Lage im Auge behalte, so Staudinger, aber: "Die Situation im Osten des Landes sei so, "dass das vorläufig nicht zur Diskussion steht". Man müsse erst aus der derzeitigen Lage herauskommen, dann könne man über Lockerungen nachdenken. Es sei nämlich "ganz sicher so", dass immer weiter Patienten auf die Intensivstationen kommen würden.

"Die Impfung ist die Hoffnung schlechthin"

"Wir sind aus der zweiten Welle ja nie wirklich herausgekommen", so der Intensivmediziner. Seit Herbst 2020 seien die Intensivstationen nie entlastet gewesen, nun kämen immer weiter neue Patienten hinzu. "Die Impfung ist die Hoffnung schlechthin", so Staudinger. Sie zeige, dass man mit der Durchimpfung der Älteren nun weit weniger Über-75-Jährige in den Intensivstationen behandelt müsse. Im Gegenteil, das Alter der Intensivpatienten würde in Richtung 30 Jahre gehen.

Aber: Der Effekt der Impfung werde sich erst spät zeigen, denn bis auch die Altersgruppe 30 bis 50 Jahre geimpft sei, werde es dauern und immer weiter neue Intensivpatienten geben. Dass Operationen am AKH bereits verschoben werden, bestätigt Staudinger: Covid-Patuienten ließen sich derzeit noch ganz gut versorgen, das Problem liege aber in der Versorgung der Nicht-Covid-Patienten. Akute Fälle könne man behandeln, bei nicht ganz so akuten Fällen funktioniere die Versorgung "nicht mehr so gut. Das geht im vollen Umfang derzeit nicht mehr". 

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