Wien

AKH sagt Krebs-Operation wegen Corona-Notstand ab

So dramatisch ist die Lage in den Spitälern: Weil im AKH kein Intensivbett frei gewesen sein soll, wurde die Tumor-OP einer Seniorin abgesagt.

Isabella Kubicek
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Ein Covid-Patient auf der Intensivstation (Symbolbild).
Ein Covid-Patient auf der Intensivstation (Symbolbild).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

"Triage in Wien ist Fakt", machte die Tochter der Krebs-Patientin den Fall gestern auf Twitter publik. "Habe heute morgen meine Mutter wegen dringender lebenswichtiger Tumor-OP ins AKH gebracht. Jetzt kam der Anruf, ich soll sie wieder abholen: OP nicht möglich, weil keine Intensivbetten", postete die Wienerin Christina H.

Frühmorgens hat sie sich gestern mit ihrer Mutter im Salzkammergut ins Auto gesetzt, um die Pensionistin ins Wiener AKH zu bringen. "Der OP-Termin am Donnerstag stand seit zwei oder drei Wochen fest, am Dienstag war Aufnahme", erklärte die Wienerin "Heute". Aufgrund der Corona-Regelung konnte sie ihre Mutter nicht ins Spital begleiten. "Eine Stunde, nachdem ich sie hingebracht hatte, musste ich sie wieder abholen", erzählt sie. Es wäre kein Bett frei. Der zuständige Chirurg, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, hätte zwar alles versucht –, aber ohne Erfolg. In der Nacht auf Dienstag seien zu viele Patienten eingeliefert worden. "Ohne Operation sind ihre Überlebenschancen gleich null", macht sich Christina H. große Sorgen um ihre Mutter. Ein neuer Termin ist nicht absehbar, am Montag kann die Wienerin wieder mit dem Chirurgen telefonieren.

"Verschiebungen von planbaren Operationen teilweise notwendig"

Vonseiten des AKH Wien wurde gestern versichert, "dass Tumor-Operationen mit höchster Priorität behandelt werden. Durch die enger werdenden Intensivbettenkapazitäten sind Verschiebungen von planbaren Operationen teilweise notwendig. Die jeweils behandelnde Klinik entscheidet über das zeitlich vertretbare Ausmaß der Verschiebung. Akute und lebenswichtige Operationen werden selbstverständlich weiterhin durchgeführt". Bezogen auf den konkreten Fall hieß es gestern: "Wir sind sehr gerne bereit, die Kriterien für die Verschiebung zu prüfen, sobald uns die Patientendaten bekannt gegeben werden."

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