Wirtschaft

"Sind keine Deppen" – Wirte wegen "Bevormundung" wütend

Teuerung, Klimaschutz, Ressourcenfrage – die Argumente für ein Verbot von Heizstrahlern in der Gastro sind breit gestreut, die Wirte trotzdem dagegen.

Michael Rauhofer-Redl
Im vergangenen Jahr sorgten Heizstrahler für volle Gastgärten. Das könnte sich in diesem Winter ändern.
Im vergangenen Jahr sorgten Heizstrahler für volle Gastgärten. Das könnte sich in diesem Winter ändern.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Die Diskussion um ein mögliches Verbot von Heizstrahlern in gastronomischen Gastgärten nimmt weiter Fahrt auf. In Wien etwa wollen die Grünen ein Verbot, ein dementsprechender Antrag wurde von allen Parteien im Bezirksparlament der City angenommen – wir berichteten. Lediglich die FPÖ verließ bei der Abstimmung den Raum. Ein tatsächliches Verbot kann jedoch nur die Bundesregierung erlassen – Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) lässt ein solches derzeit prüfen.

Während also zumindest in der Politik die Stimmen, die sich für ein Verbot aussprechen, immer lauter werden, hält sich die Freude über ein solches in der Gastronomie freilich in Grenzen. Das Ö1-Morgenjournal befragte am Freitag einige Kult-Gastronomen in der Wiener City. Erich Heindl, Betreiber der "Palatschinkenkuchl" in der Wiener Innenstadt kann einem Verbot "grundsätzlich" gar nichts abgewinnen. Die Frage, ob Heizschwammerl zum Einsatz kommen oder nicht, liege in der kaufmännischen Verantwortung der Betriebe.

Der kommende Winter werde so oder so ein schwieriger. Komme neben den Teuerungen noch die Angst hinzu, sich womöglich mit dem Coronavirus zu infizieren, sinke der Umsatz. Heindl rechnet jedenfalls fix mit Einbußen.

"Brauche keine Bevormundung von Ministerin"

Auch der Spartenobmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer, Mario Pulker, könnte auf Bestimmungen der Politik verzichten. "Faktum ist, dass unsere Unternehmer keine Deppen sind", wütet er. Man wisse schon, was es heißt, Unternehmer zu sein. Und das heiße, dass es nur dann sinnvoll sei, die Heizstrahler aufzudrehen, wenn man es brauche. Man brauche keine "Bevormundung – auch nicht von der Ministerin Gewessler. Wir wissen schon, was wir zu tun haben".

Mario Pulker (WKO-Fachverband Gastronomie) stellt sich gegen ein Verbot. "Wir sind keine Deppen und wissen, was zu tun ist".
Mario Pulker (WKO-Fachverband Gastronomie) stellt sich gegen ein Verbot. "Wir sind keine Deppen und wissen, was zu tun ist".
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Kult-Café setzt auf Decken

Einen anderen Zugang zu dieser umstrittenen Causa wählt das Café Landtmann. Chef Berndt Querfeld sieht in der Verwendung von Heizstrahlern das "schlimmste Signal, das man ausstrahlen kann – im wahrsten Sinne des Wortes. Man täte gut daran, Strom bzw. Energie zu sparen. "Das hätten wir vielleicht eh schon immer tun können". Es ist eine Neuerung, denn in den vergangenen Jahren waren die Heizstrahler im Landtmann in Vollbetrieb.

Nun werden als Alternativen Decken und Lammfelle zur Verfügung gestellt. An eine geringere Attraktivität für Gäste glaubt Querfeld nicht. Gerade in der Übergangszeit könnten gut besuchte Gastgärten ein Anreiz sein, sich ebenfalls dazuzusetzen.

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