Österreich
Sind unsere Kirchen bald Discos?
Wursttheke statt Beichtstuhl, eine Bar statt dem Altar - in Deutschland werden einige Kirchen bereits kommerziell genutzt. Das könnte nun auch in Wien Wirklichkeit werden.
Wursttheke statt Beichtstuhl, eine Bar statt dem Altar – in Deutschland werden einige Kirchen bereits kommerziell genutzt. Das könnte nun auch in Wien Wirklichkeit werden.
Wie berichtet will Kardinal Christoph Schönborn die Pfarrgemeinden neu ordnen, ein Pilotprojekt startet nun in Favoriten: Kleine Pfarren mit weniger als 4000 Schäfchen werden zusammengelegt. Bis 2013 soll die Neuordnung umgesetzt sein. Einige Gotteshäuser könnten somit ab dem nächsten Jahr leer und für weltliche Projekte offen stehen.
In Deutschland wurden schon Kirchen an private Investoren verkauft. Discos, Banken und Supermärkte hauchten den Gotteshäusern neues Leben ein. In Rostock wurde die Nikolaikirche sogar zum exklusiven Wohnhaus umgebaut.
Wie im Lotto ist auch in Wien bei der Nachnutzung alles möglich. "Es gibt kein Denkverbot", lässt Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel aufhorchen. Die großen Handelsketten Spar und Rewe zeigen sich nicht abgeneigt. "Ein guter Standort ist ein guter Standort", so Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. "Wir müssten das zuerst prüfen", heißt es aus der Rewe-Zentrale. Ein Billa in einer Pfarrkirche könne aber "nicht ausgeschlossen" werden.