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Sir Richard Attenborough mit 90 Jahren gestorben

Heute Redaktion
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Bild: EFE

Der britische Schauspieler und Regisseur Richard Attenborough ist tot. Der Oscar-Preisträger sei am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben, teilte sein Sohn der Rundfunkanstalt BBC mit. Attenborough war mehr als sechs Jahrzehnte einer der wichtigsten Vertreter des britischen Films, sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur.

Premierminister David Cameron würdigte ihn am Abend als einen der "Großen der Filmwelt".

Mit seiner Rolle als Pinky in der Verfilmung des Graham Greene-Romans "Brighton Rock" gelang Attenborough 1947 der erste große Durchbruch. Es folgten der Kriegsfilm "The Great Escape" (1963) und 30 Jahre später "Jurassic Park".

Meisterwerk "Gandhi"

Attenborough wandte sich anschließend der Regie zu. Sein Film "Gandhi" gewann mehrere Oscars, einschließlich einen für Attenborough als besten Regisseur. Sein Film "Cry Freedom" über den südafrikanischen Freiheitskämpfer Steve Biko erlangte ebenfalls Weltruhm. "Regie zu führen, erlaubte mir Dinge zu tun, die ich als Schauspieler nicht machen konnte", sagte Attenborough einmal.

Attenborough wurde 1976 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Im Jahr 1993 erhielt den Titel Lord Attenborough. Im selben Jahr kehrte er mit einer Rolle in Steven Spielbergs "Jurassic Park" als Schauspieler zurück.

Schicksalsschlag bei Tsunami

Attenborough wurde am 29. August 1923 geboren. Seine Eltern waren strikte Anhänger der Labour-Partei, die bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zwei jüdische Flüchtlinge aus Deutschland adoptierten.

Attenborough war seit 1945 mit der Schauspielerin Sheila Sim verheiratet. Er lebte zuletzt zusammen mit ihr in einem Altersheim. Das Paar hatte drei Kinder, darunter den Theaterdirektor Michael Attenborough. Attenboroughs Bruder ist David Attenborough, der bekannte britische TV-Naturexperte. Attenboroughs Tochter und seine 14 Jahre alte Enkelin starben im asiatischen Tsunami von 2004.

Eine Auswahl von Attenboroughs bekanntesten Filmen finden Sie auf der nächsten Seite.

"Zorniges Schweigen" ("The Angry Silence", 1959): Der Mitbegründer der Produktionsfirma Beaver Films ist als Schauspieler in diesem Arbeiterdrama, dem erstem Film der neuen Gesellschaft, erfolgreich.

gelingt Attenborough in diesem Häftlings-Klassiker des Regisseurs John Sturges der große Durchbruch.

"Der Flug des Phoenix" ("The Flight of the Phoenix", 1965): In Abenteuerfilm kann er mit Hardy Krüger und anderen nach einem Absturz in der Wüste aus den Trümmern eines Flugzeugs eine Flugmaschine zusammenzimmern und das Leben aller retten.

"Die Brücke von Arnheim" ("A Bridge Too Far", 1977): Der von der Kritik hochgelobte Kriegsfilm des Regisseurs Attenborough findet auch in Deutschland große Beachtung.

"Gandhi" (1982): Der Welterfolg über den indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi wird mit acht Oscars geehrt. Zwei dieser Auszeichnungen gehen an Attenborough für die beste Regie und als Produzent in der Kategorie Bester Film.

"Jurassic Park" (1993): Als exentrischer Milliardär in Steven Spielbergs Dinosaurier-Epos tritt Attenborough nach 14 Jahren erstmals wieder als Filmschauspieler auf.

"Das Wunder von Manhattan" ("The Miracle on 34th Street", 1994): In dem romantischen Weihnachtsfilm verkündet er zwischen leuchtenden Kinderaugen und skeptischen Erwachsenen als alter Mann mit weißem Bart die frohe Botschaft.

"Grey Owl und der Schatz der Biber" ("Grey Owl", 1999): Regisseur Attenborough zeigt, wie als Indianer vor Touristen Stammestänze vorführt, bis die Liebe zu einer Indianerin sein Leben verändert.