Wirtschaft

"Dramatisch" – Experte mit Schreck-Szenario für Österre

Laut Industriellenvereinigung-Chef Knill sind Arbeitsplätze und Wirtschaftsstandort in Österreich durch explodierende Energiekosten massiv gefährdet.

Die Preise für Strom, Gas und Co. steigen in Österreich immer weiter.
Die Preise für Strom, Gas und Co. steigen in Österreich immer weiter.
Ohde, Christian / Action Press / picturedesk.com (Symbolbild)

"Die Situation ist mehr als dramatisch. Vielen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Binnen eines Jahres gab es an den Spotmärkten eine Versechsfachung der Strompreise sowie eine Verzehnfachung der Gaspreise. Es drohen Produktionsdrosselungen und Arbeitslosigkeit in Österreich, sofern nicht konsequent und schnell entgegengesteuert wird", schildert Georg Knill, der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) die aktuelle Lage.

Zwei zentrale Faktoren bedrohen den Industriestandort: Zum einen die Verfügbarkeit von Erdgas und zum anderen die exorbitant hohen Preise, die aktuell zahlreichen Unternehmen an die Substanz gehen. "Beispielsweise steht ein mittelgroßes Industrieunternehmen mit Energiekosten von rund 1 Million Euro pro Jahr nun vor der Herausforderung im kommenden Jahr 12 Millionen Euro für die benötigte Energie zu stemmen – das geht sich einfach irgendwann nicht mehr aus", warnt Knill.

"Daher braucht es rasche und unbürokratische Hilfeleistungen, die schnell Linderung schaffen und Liquidität im Unternehmen halten. Darüber hinaus muss es strukturelle Veränderungen als Antwort auf die europäische Preisproblematik geben – Stichwort 'Merit Order‘. Vor diesem Hintergrund legt die Industriellenvereinigung einen 'Notfallkoffer' mit 5 Werkzeugen vor, um den unterschiedlichen Herausforderungen gezielt mit den richtigen Antworten zu begegnen", so Knill.

Folgende Punkte seien daher nun rasch umzusetzen:

1. Eine Ausweitung und Verlängerung bereits vorbereiteter Hilfsinstrumente

Energiekostenzuschuss auf 2,5 Milliarden Euro erhöhen, Strompreiskompensation dauerhaft umsetzen
"Als Akuthilfe braucht es eine Überarbeitung der bestehenden Hilfsmittel – wie des Energiekostenzuschusses und der Strompreiskompensation. Ersterer sollte, äquivalent zu den gestiegenen Energiekosten ein Volumen von mindestens 2,5 Mrd. Euro umfassen und jedenfalls bis zum nächsten Jahr verlängert werden", fordert Knill.

2. Liquiditätsstärkung für Unternehmen

Ergänzend dazu brauche es die Möglichkeit Unternehmen in schwierigen Zeiten den Rücken zu stärken. Daher schlägt die IV staatliche Garantien – ähnlich wie während der COVID-19 Akutphase – vor, damit Unternehmen bei der Beschaffung und Absicherung der notwendigen Energie unterstützt werden. Als steuerliche Maßnahme braucht es zudem die dauerhafte Einführung eines 3-jährigen Verlustrücktrags für Unternehmen, um die Liquidität der Betriebe zu stärken.

3. "Awareness schaffen"

"Sollte es aufgrund unbezahlbarer Energiekosten oder einer Energiemangellage zu Produktionsdrosselungen in den Betrieben kommen, droht eine Kurzarbeitswelle, ähnlich der Corona-Jahre 2020 und 2021", so Knill. Darauf muss sich die heimische Verwaltung nun frühzeitig vorbereiten, um in dieser Situation rasch vorgehen zu können.

4. Reform des europäischen Strommarkts

"Europäische Herausforderungen, brauchen europäische Antworten. Nationale Alleingänge im Bereich der Stromversorgung schwächen lediglich einzelne Staaten und dienen der Symptombekämpfung, während die Wurzel des Problems unberührt bleibt. Daher ist das Strommarktdesign dahingehend zu reformieren und die Merit-Order weiterzuentwickeln. Die Industrie unterstützt die Bundesregierung ausdrücklich darin auf europäischer Ebene diese Reform anzustoßen und voranzutreiben", so Knill.

Gemeinsamer europäischer Energieeinkauf

Die IV unterstützt ausdrücklich Aktivitäten der EU-Kommission zu einem gemeinsamen strategischen Gaseinkauf. "Damit können große Gas-Volumina über lange Zeiträume kontrahiert werden, die es ermöglichen internationale Gasprojekte (z.B. Erschließung neuer Gasfelder, Bau von LNG Terminals) zu realisieren und damit bestehende Knappheiten an den Gasmärkten zu überwinden", meint Knill.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com